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Verkehr

Lufthansa erwartet stabilen Flugplan für Sommer 2022

Update 16:15 Uhr
Lufthansa will im Sommer auch die erste Boeing 787 Dreamliner einsetzen

Lufthansa will im Sommer auch die erste Boeing 787 Dreamliner einsetzen. Foto: Lufthansa

Nach zwei Jahren der krisenbedingten Einschränkungen im Luftverkehr rechnet die Lufthansa-Gruppe für den Sommer wieder mit einem stabilen Angebot. „Ich gehe davon aus, dass unser Flugplan nahezu komplett abgeflogen wird“, so Ulrich Lindner, der bei dem Kranich-Konzern für die Interkont-Flugplanung zuständig ist. „Streichungen werden die Ausnahme sein“, versichert der Lufthansa-Manager in einem Webinar für Vertriebspartner zum Thema Flug- und Netzwerkplanung. Seine Prognose stützt er vor allem auf Lockerungen bei den Einreisebestimmungen in zahlreichen Destinationen.

Mehr Angebot auf touristischen Strecken und Nordamerika

Mit Blick auf die positive Entwicklung hat sich Lufthansa neben einem stabilen Flugplan zum Ziel gesetzt, sowohl die Auswahl der Flugziele als auch die „Netztiefe“ – also die Zahl der Frequenzen – zu erhöhen, wie Kontinental-Netzplanerin Victoria Schuster erläutert. So bediene man im Sommer allein auf der Kurzstrecke aus den Drehkreuzen heraus 180 Destinationen, wobei bei den Frequenzen 90 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht werde. Durch den starken Fokus auf das touristische Geschäft liegt dessen Angebotskapazität im Kont-Verkehr laut Schuster bei rund 140 Prozent des Niveaus von 2019, im Segment Geschäftsreisen bewegt sich dieser Wert zwischen 75 und 95 Prozent.

Auch bei den Fernflügen sieht sich Lufthansa auf einem guten Weg, das Vorkrisenangebot wieder herzustellen. Laut Flugplaner Lindner werden die LH-Airlines im „Kernsommer“ zwischen 85 und 90 Prozent der Frequenzen anbieten, bei der Auswahl der Ziele liegt man sogar etwas über dem Sommer von 2019. Letzteres gelte aber nur für Nordamerika-Strecken, wogegen Ziele in Südamerika, Afrika und den Mittleren Osten das Niveau noch nicht wieder ganz erreichten.

Zubringernetz wird wieder aufgestockt

„Großen Nachholbedarf“ sieht die Airline-Gruppe hingegen in den Märkten China und Japan. „China ist momentan unser größtes Sorgenkind im interkontinentalen Netz“, räumt Ulrich Lindner ein. Durch den restriktiven Corona-Kurs der dortigen Regierung und ständig wechselnden Vorgaben der Behörden sei eine Erholung dieses Zielgebietes im Sommer noch nicht zu erwarten.

Durch die starke Aufstockung des Angebots, die sich nach Angaben der Lufthansa-Planer zunächst auf die Drehkreuze konzentrieren wird, erhöht sich nach den Worten von Victoria Schuster auch die „Umsteigequalität“ an den Hubs wieder. Die aufgestockten Frequenzen der Lufthansa-Airlines und deren Partner sorgten für eine bessere Abstimmung und Flexibilität bei den Umsteigeverbindungen, sodass man Kunden bei etwaigen Flugstreichungen „gute und stabile“ Alternativen bieten könne.

Dazu trägt auch das Zubringernetz bei, das laut Schuster zum Sommer wieder hochgefahren wird. Trotz neuer Anforderungen beim Klimaschutz und mehr intermodalen Angeboten in Kooperation mit der Deutschen Bahn werde man an innerdeutschen Zubringern für europäische Strecken und Fernflügen festhalten.

Höhere Ticketpreise auf der Fernstrecke

Parallel zum Ausblick auf den Sommer wurden die Vertriebspartner im Agenturportal Lufthansaexperts.com über jüngst vorgenommene Preiserhöhungen auf der Fernstrecke informiert. So müssen Lufthansa-Kunden bei Flügen nach Afrika, Nahost, Südamerika und den meisten Asien/Pazifik-Strecken ab sofort zwischen 20 Euro (Oneway) sowie 30 Euro (Return) in der Economy Class und 150 Euro beziehungsweise 200 Euro in der First Class mehr zahlen. In Richtung Nordamerika, Mexiko, Panama und Costa Rica liegt die Preisanpassung zwischen 21 Euro (Oneway) und 30 Euro (Return) in der Economy und 70 Euro beziehungsweise 100 Euro in der First Class. Bereits in den Wochen zuvor hatte Lufthansa die Ticketpreise unter anderem für europäische Flüge erhöht.
 

Thomas Riebesehl
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