Mehrere europäische Länder treiben derzeit die Digitalisierung ihrer Mautsysteme voran. Bereits 2026 sollen entscheidende Änderungen greifen. Ziel ist es, den Verkehr zu beschleunigen und die Bezahlung zu vereinfachen. Für Reisende bringt das einerseits mehr Komfort, andererseits aber auch neue Pflichten bei der Vorbereitung. Darauf weist das Mobility-Tech-Unternehmen Maut 1 hin.
Kroatien schafft Mautstationen ab
Kroatien ersetzt sein bisheriges System durch digitale Erfassung per Kamera. Wer Autobahn fährt, muss sich künftig vorab online registrieren oder eine Mautbox nutzen. Bar- oder Kartenzahlungen an der Station entfallen vollständig. Für Reisende bedeutet das: Vorbereitung ist Pflicht – wer ohne gültige Registrierung unterwegs ist, riskiert Bußgelder. Der Verkehr soll damit deutlich flüssiger fließen: Statt rund 200 Autos pro Stunde sollen künftig bis zu 3.000 Fahrzeuge passieren können.
Italien plant Erstattung bei Staus
Auch in Italien steht die Digitalisierung bevor. Die Maut soll künftig nicht nur über Apps und On-Board-Units bezahlt werden, Autofahrer sollen bei Bauarbeiten oder starken Verzögerungen auch automatisch Geld zurückerhalten. Darüber hinaus dürfen Preisanpassungen künftig nur noch erfolgen, wenn die Betreiber nachweislich in Infrastruktur oder Service investieren. Ziel ist mehr Transparenz bei der Gebührengestaltung.
Österreich verabschiedet die Klebevignette
2026 ist das letzte Jahr des klassischen „Pickerl“. Danach gilt ausschließlich die digitale Vignette, die ans Kennzeichen gekoppelt ist und elektronisch kontrolliert wird. Österreich folgt damit Ländern wie Slowenien, Ungarn oder Tschechien, die bereits vollständig digitale Systeme einsetzen.
Einheitlichere Regeln für Reisende
Parallel arbeitet die EU an einer Harmonisierung der Straßenverkehrsregeln. So sollen künftig Inhaber eines Führerscheins der Klasse B auch Wohnmobile bis 4,25 Tonnen fahren dürfen, bislang lag die Grenze meist bei 3,5 Tonnen. Das ist insbesondere für Liebhaber von größeren Freizeitfahrzeugen interessant.

