Vietnam

Vietnam: Wo der Pfeffer wächst

Lang, sauber, traumhaft: Long Beach auf der Insel Phu Quoc.

Lang, sauber, traumhaft: Long Beach auf der Insel Phu Quoc. Foto: vh

Die Insel Phu Quoc erinnert an das frühe Koh Samui

Es ist kaum ein halbes Jahrhundert her, dass der Name Phu Quoc Schrecken verbreitete und als Urlaubsadresse unbrauchbar war: Während des Vietnam-Krieges internierte das US-Militär hier gefangene Vietkongs. Selbst vor zwanzig Jahren sprach noch wenig dafür, dass Phu Quoc sich zu einer Feriendestination entwickeln könnte. Die Anreise mit der Fähre war lang und beschwerlich, eine Infrastruktur so gut wie nicht vorhanden. Berühmt war die Insel allenfalls für seine Pfefferplantagen und das Produkt, das immer noch Exportschlager Nummer eins ist: Fischsoße, der Ch?teau Lafite unter den den Würzsoßen Vietnams. Vor allem am Long Beach, dem knapp fünf Kilometer langen Hauptstrand der Insel, bietet Phu Quoc eine Postkartenidylle, die an das frühe Koh Samui erinnert. Je weiter man von Duong Dong, der mit 15.000 Einwohnern größten Stadt Phu Quocs, am Strand entlang läuft, desto kleiner und ansprechender werden die Resorts. Während Häuser wie das Saigon Phu Quoc Resort vor allem auf Pauschalurlauber ausgerichtet sind, bieten Bungalow-Anlagen wie das Sea Star und das stilvolle Tropicana bescheidenen Luxus in überschaubaren, in die Strandumgebung eingepassten Häusern. Vor allem für Individualtouristen sind die einfachen, aber von einheimischen Familien liebevoll geführten Resorts am südlichen Ende des Long ?Beach eine gute Wahl. Doch muss sich ein Phu-Quocs-Urlaub nicht auf Strand und Baden beschränken. Schon beim Anflug fällt der Blick auf das weitgehend unberührte Innere der Insel, das sich ideal für ausgedehnte Wanderungen eignet. Die vorgelagerten Inseln im Süden sind dagegen perfekt für Tauch-, Bade- und Schnorchelexkursionen. Die Hauptstadt Duong Dong schließlich hat sich ihre Ursprünglichkeit bewahrt und präsentiert sich trotz munteren Treibens an den Stränden mit äußerster Gelassenheit. Vor allem der Markt im Stadtzentrum ist ein Fest für die Augen und bietet ein reichhaltiges Angebot an tropischen Früchten. Auch jenseits der frischen Früchte hat die Insel kulinarisch eine Menge zu bieten. Das Palm-Tree-Restaurant ist, trotz der scheinbar übermächtigen Konkurrenz des benachbarten Mercure-Resorts, beliebtestes Etablissement am Long Beach. Hier sitzt man direkt am Strand, genießt frische Meeresfrüchte vom Grill oder Phu-Quoc-Pfefferfisch mit eingelegten Pfefferkörnern.
Volker Häring
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