Ein Jeep-Ausflug ins „Leere Viertel“ bietet neben dem Naturerlebnis auch Kultur und Action
Wer die Vereinigten Arabischen Emirate bereist, sollte mindestens einen Tag in der Wüste verbringen. Denn sie hat nicht nur die Kultur der Scheichtümer entscheidend geprägt, sie prägt auch heute noch den größten Teil des Landes. Mehr als zwei Drittel werden von Ausläufern der Großen Arabischen Wüste, Rub al-Khali, eingenommen. Sie ist die größte Sandwüste der Erde und bedeckt das südliche Drittel der Arabischen Halbinsel.
Nirgendwo sonst könnte der Kontrast zu den Mega-Citys mit ihren Skylines größer sein als im „Leeren Viertel“. Ausflüge in die Wüste werden in den VAE überall angeboten und viele Veranstalter haben sie in ihrem Programm.
Meistens beinhalten organisierte Touren den Besuch eines rekonstruierten Beduinendorfes. Dort erhalten die Gäste Einblick in die alten Traditionen und Bräuche der Wüstenbewohner.
Für Nervenkitzel sorgt meist schon die Fahrt dorthin. Denn die Fahrer „nehmen“ mit ihren Allrad-Jeeps gerne die eine oder andere Düne. Je nach Können und Fahrweise ist beim Dune-Bashing der Adrenalinkick programmiert.
Lohnenswerte Wüsten-Camps
Im Camp selbst geht es gemächlicher zu. Hier stehen vielerorts Kamelreiten, Sandboarding, Tee-Zeremonien und Henna-Tattoos auf dem Programm. Ein BBQ mit arabischen Gerichten ist zumeist ebenso inklusive wie Bauchtanz-‧Vorführungen oder Shisha-Rauchen. In einigen Camps kann übernachtet werden.
Abenteuerlustige können die Wüste auf eigene Faust mit einem Geländewagen erkunden. Allerdings niemals allein: Es sollten immer mindestens zwei Fahrzeuge gemeinsam aufbrechen. Und ein bisschen Erfahrung im Offroad-Fahren ist durchaus empfehlenswert.
Etwa 100 Kilometer von Abu Dhabi City entfernt befindet sich die Liwa-Oase, die aus mehreren kleinen Oasendörfern besteht. Sie umschließen die Dünenlandschaft und liegen bogenförmig wie ein Gürtel am Nordrand der Wüste.
Die Tel Moreeb ist mit ihren 300 Metern die höchste und steilste Sanddüne der Rub al-Khali. Ein Gefälle von 50 Grad an ihrer Spitze macht sie zum Topziel für Motorsportler. Jeden Winter treten Fahrer von Allrad-Autos, Quads und Motorrädern im Rahmen eines Festivals beim Moreeb Hill Climb gegeneinander an.
Sehenswerte Oase Al-Ain
Sehr empfehlenswert ist die Oasenstadt Al-Ain. Sie ist nicht nur die zweitgrößte Stadt des Emirats Abu Dhabi, sondern auch die Heimat von Scheich Zayed bin Sultan Al Nahyan. Der 2004 verstorbene Gründer und langjährige Präsident der Emirate kam 1918 in einem Lehmpalast zur Welt, der heute ein Museum beherbergt. Zu besichtigen sind private Räume und Gärten.
Seine Hoheit wünschte sich für sein Emirat, dass es so grün sei wie Al-Ain. Er legte Dattelplantagen an und ließ Tausende von Palmen pflanzen. Mitten in der Wüste ließ er zudem eine „Stadt der Blumen“ entstehen, wie die Oase heute auch genannt wird. Dass der Pro-Kopf-Verbrauch an Wasser im Scheichtum als der höchste weltweit gilt, verwundert da nicht.