Brisbane zeigt, wie vielseitig australische Städte sein können
Der Puls der Stadt schlägt am Morgen. Und zwar an der South Bank. Die Sonne ist kaum aufgegangen, da erobern die Einwohner der Millionenmetropole das Ufer des Brisbane River.Während in der Ferne der Verkehr der Stadtautobahn zu hören ist, zeigt sich die City hier von ihrer Outdoor-Seite. Jogger und Radfahrer bestimmen das Bild. Ein Kajak zieht am Botanischen Garten vorbei, auf einer Wiese machen Frauen Gymnastik. Und an den rund 20 Meter hohen Kangoroo Point Cliffs – die Felsen sind vom Fluss freigespülte Überreste eines uralten Vulkans – seilen sich die ersten Kletterer ab. „Australier lieben die frühen Morgenstunden“, sagt Janet Hewitt von Brisbane Marketing. Sie selbst geht es allerdings lieber ruhig an: „Wenn ich im Sommer um acht Uhr den Frühstückstisch decke, kommt mein Mann gerade vom Golfen zurück.“ Bridge Climb mit Weitblick
Die Outdoor-Begeisterung der Einheimischen ist für Touristen ein Glücksfall. Denn er macht den Aufenthalt in den australischen Metropolen zu einem perfekten Mix aus sportlicher Aktivität, Erholung und kulturellen Highlights. Mehr als 200 Kilometer messen die ausgebauten Radwege Brisbanes mittlerweile, am schönsten ist die Tour entlang des Brisbane River zwischen Queensland Art Center und Storey Bridge. Dort können Touristen wie in Sydney zum Bridge Climb aufbrechen – eine zweistündige Tour durch das Stahlgerüst der Hängebrücke bis hinauf an die höchste Stelle. Bei klarem Wetter bietet sich dort ein Traumblick auf die City, die nahe gelegenen Berge und die Pazifik-Küste mit ihren vorgelagerten Inseln St. Helena und Green Island. Moderne Kunst im Goma
Wichtigster Anlaufpunkt für kulturinteressierte Gäste ist die Ende 2006 eröffnete Galery of Modern Art (Goma), die von den Brisbane-Werbern gerne mit dem Moma in New York verglichen wird. In der Tat bietet das Museum faszinierende Wechselausstellungen sowie eine grandiose Auswahl an Werken moderner Künstler aus Australien, Asien und dem pazifischen Raum. Highlight ist die moderne Kunst der australischen Ureinwohner. Nur einen Katzensprung entfernt von der Goma befinden sich die South Bank Parklands, die bis in die 70er Jahre ein Industriegebiet waren und im Zuge der World Expo 1988 in einen öffentlichen Park umgewandelt wurden. Hotspot ist ein kostenloses Freibad mit künstlichem Sandstrand, das Touristen nicht nur eine perfekte Auszeit, sondern auch einen grandiosen Blick auf die Skyline der Hauptstadt von Queensland bietet. Noch besser ist der Blick, wenn man ein Stück weiter läuft und mit Riverlife auf Kajaktour geht. Seit knapp zwei Jahren bietet Danielle Geddes diesen Service an – entweder in der Gruppe oder individuell. Den Umgang mit Anfängern ist sie gewohnt: „Bei uns geht es nicht um Sport, sondern um Atmosphäre. Wir wollen Brisbane zeigen, wie es selbst Einheimische kaum kennen.“
Matthias Gürtler
Brisbane Tag & Nacht
Die Fahrradmiete kostet in Brisbane pro Tag rund 35 Euro, Infos über Ausleihstationen gibt es in jedem Hotel. Kajaks können ganzjährig täglich ab acht Uhr ausgeliehen werden. Jüngstes Angebot sind Touren am Abend, samstags inklusive Wine Tasting. Beliebt ist des Abends das Stadtviertel Fortitude Valley mit Restaurants, Bars und Clubs, darunter der hervorragende Jazz-Club Bowen in der Anne Street und der Press Club in der Brunswick Street. Zum Shoppen eignet sich die Queen Street Mall mit 650 Geschäften.