Frankreich

Frankreich: Rosen und Rhododendron

Die Japanische Brücke im Monet-Garten in Giverny ist weltberühmt.

Die Japanische Brücke im Monet-Garten in Giverny ist weltberühmt. Foto: rh

Ein Streifzug durch die Gärten der Normandie

Ihre ersten Samen und Setzlinge kaufte die rumänisch-moldawische Prinzessin Sturdza vor etwa einem halben Jahrhundert. Inzwischen zählt ihr Jardin du Vasterila in Sainte-Marguerite-sur-Mer nach dem berühmten Monet-Garten in Giverny mit seiner auf vielen Gemälden verewigten „Japanischen Brücke“ zu den schönsten und berühmtesten Gärten der Normandie. Mehr als 10.000 Pflanzenarten grünen und blühen innerhalb seiner Umfriedung rund ums Jahr.

Ein zweites botanisches Juwel lockt in der Nachbargemeinde Varengeville: Bereits 1898 legte Guillaume Mallet hier den Bois des Moutiers an. Die bekannte britische Landschaftsarchitektin Gertrude Jeckyll stand bei den Pflanzungen Pate; das Herrenhaus atmet ganz den Geist des englischen Jugendstils. Zahlreiche Künstler verkehrten hier.

Wie im Garten von Prinzessin Strudza blüht und grünt es auf den zwölf Hektar des sich bis zur Küstenkante erstreckenden „Waldes“ der Mallets nahezu das ganze Jahr. Bei unserem Besuch erblühen die Clematis, Rosen und amerikanischen Azaleen, und der Rhododendron bauscht sich noch in üppiger, blauviolett, weiß und pink leuchtender Pracht. Auf dem nahe gelegenen Friedhof, für dessen Kapelle er ein in herrlichen Blautönen leuchtendes Fenster schuf, ist der Maler und Bildhauer Georges Braques beerdigt.

Eindrucksvoll sind auch die vielen Schlossgärten der Region: der Château Miromesnil zum Beispiel, der Geburtsort des Schriftstellers Guy de Maupassant. Oder die prächtigen 60 Hektar des barocken Schloss’ Beaumesnil. Im selben französischen Stil wurde auch der Park von Schloss Vendeuvre, nördlich von Caen, angelegt. Weiter östlich liegen die Jardins du Pays d’Auge, Gärten, die ein bäuerliches Anwesen aus dem 17. Jahrhundert umgeben. Italienisch geprägt ist der Terrassengarten von Château Brécy, während die Jardins de Plantbessin eine Abfolge von thematisch verschiedenen Einzelgärten umfassen. Einzig in seiner Art dürfte der Dichtergarten in Saint-Germain-des-Vaux sein, der zu Ehren von Jacques Prévert angelegt wurde und in dessen Erde viele Prominente einen Baum gesetzt haben. Inmitten des Grüns lassen sich Skulpturen und Gedichte entdecken.
Rita Henß
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