Schweiz

Schweiz: Eingebauter Rückenwind

Je mehr man strampelt, desto mehr hilft der Motor beim Elektrorad mit.

Je mehr man strampelt, desto mehr hilft der Motor beim Elektrorad mit.

Das Land mit einem E-Bike erkunden

Die Spiezer Bucht gilt als schönste Süßwasserbucht Europas. Dunkeltürkis schimmert das Wasser des Thuner Sees hinter Weingärten und schmucken historischen Gemäuern. Rund herum steigt das Terrain auf: Steile Rebgärten und Felsformationen, Hügel mit Kuhweiden und Obstbäumen.

Das Berner Oberland bietet typische Schweizer Idylle à la Modelleisenbahn. Zwar ist der Weg das Ziel, doch der geht in den Alpen munter rauf und runter. Da klingt das Angebot der Veranstalters Alpvia unter dem Motto „Nur fliegen ist schöner“ verlockend. Das Gefährt für die mehrtägige Tour ist ein mattsilberner „Flyer“ aus Schweizer Produktion – auf den ersten Blick ein ganz normales schickes Rad. Aber eines, bei dem ein Elektromotor die eigene Muskelkraft unterstützt. Das Prinzip lautet: Je mehr man strampelt, desto tüchtiger hilft der Motor mit. Sobald die „Power“-Taste bei eingelegtem viertem Gang am Lenker gedrückt ist, geht es mit Schwung los: 150 Prozent Unterstützung gibt es im „High“-Mode, bei „Low“ immerhin noch satte 100 Prozent Zugabe an Kraft. Unterwegs gibt es reichlich Wechselstationen für den Austausch der Akkus. Die flotte Fahrt auf der Moränensee-Route bei Spiez macht süchtig. Die Höfe mit den Bauerngärten am Wegrand fliegen regelrecht vorbei.

Am nächsten Tag stehen 80 Kilometer vom Thuner See hinauf ins Simmental auf dem Programm. Die 80 Kilometer fahren sich weg wie nichts. Der Elektromotor läuft völlig lautlos, außer dem Sirren des Windes ist nichts zu hören. Dennoch lohnt sich ein Blick in die „Vélokarte Berner Oberland“. Für die steile Strecke von Zweisimmen nach Sanenmöser empfiehlt sie „Aufstieg mit der Bahn empfehlenswert“. Also nichts wie hinein mit den Bikes in den Gepäckwagen der „Montreux-Oberland-Bahn“. Ein guter Rat, denn so reicht die Kraft später mühelos für den Rest der Bergroute über das mondäne Gstaad zum Lauenensee.

Drei- bis Fünf-Tages-Touren mit Übernachtungen und Gepäcktransport von Hotel zu Hotel sind bei www.alpavia.ch zu buchen. Die Provision beträgt zehn Prozent.
Claudia Diemar
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