Deutschland

Berlin: Eine Kreuzfahrt durch die Hauptstadt

Das sommerliche Berlin lässt sich am oder auf dem Wasser genießen. Im Bild: Capital Beach am Hauptbahnhof. Foto: hpg

Über 100 Schiffe laden zu einer Besichtigung vom Wasser aus ein

Berlin ist mehr als Spree und Wannsee. Die wasserreichste Hauptstadt Europas, mit rund 180 Kilometern schiffbaren Wasserstraßen, gehört gemeinsam mit Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zum größten europäischen Binnenwassernetz. Mehr als 30 Reedereien mit über 100 äußerst unterschiedlichen Schiffen bieten Erkundungen auf dem Wasserweg an.

Am beliebtesten sind die drei- bis vierstündigen Touren über die Spree und den Landwehrkanal. Sie starten an den Anlegestellen Jannowitzbrücke oder Märkisches Ufer, unweit vom Alexanderplatz. Wir gehen an Bord der Spree-Athen, einem Ausflugsschiff der Reederei Riedel (siehe Kasten). Rund 23 Kilometer und 64 Brücken liegen vor uns. Es gibt viel zu sehen: die East Side Gallery, davor der Oststrand und die Bar 25 – zwei der derzeit 15 angesagten Beachbars von Berlin.

Durch eine der schönsten Brücken Berlins, die Oberbaumbrücke, geht es in den früheren Osthafen. Vor uns liegen die Treptowers mit der im Wasser stehenden Figurengruppe „Molecule Man“. Weiter führt die Minikreuzfahrt durch die Oberschleuse in den Landwehrkanal. Architektonisch interessant ist die weitere Kanalfahrt durch Kreuzberg. Gleiches gilt für den Potsdamer Platz mit seiner imposanten Skyline.

Unter der ICE-Strecke und Stadtbahn sowie der Straße des 17. Juni hinweg führt unsere Route weiter zur Dovebrücke, wo wir den Landwehrkanal verlassen und wieder auf die Spree einbiegen. Wir nähern uns der City, sehen das Schloss Bellevue und zwischendurch auch kurz die „Goldelse“ auf der Siegessäule durch die Bäume schimmern.

Vorbei am Haus der Kulturen der Welt geht es zum Bundeskanzleramt und unter der Moltkebrücke hindurch zum Hauptbahnhof. Am gegenüber?liegenden palmengesäumten Capital Beach genießen Einheimische und Touristen in Strandkörben und unter Sonnenschirmen Cocktails und winken den vorbeifahrenden Schiffen, Dampfern und Hausbooten zu.

Im Bundestagsviertel überquert unser Schiff wieder die ehemalige Grenze. Symbolische Kreuze am Ufer vor dem Reichstag erinnern an die Folgen der einstigen Teilung Berlins. Zeit zum Sinnieren bleibt nicht, denn schon fahren wir an der zum Weltkulturerbe der Unesco gehörenden Museumsinsel vorüber, fotografieren den Dom und den Fernsehturm. Wo einst der Palast der Republik stand, tummeln sich heute Familien auf einer Grünanlage am Ufer der Spree. Nach dem Nikolaiviertel passieren wir die Mühlendammschleuse und die Holländische Botschaft, ehe wir dann wieder den Ausgangspunkt unserer Reise erreichen.

Ganz in der Nähe lädt im Historischen Hafen an der Fischerinsel das rustikale Bistro Deckshaus auf einem Schlepper zum stimmungsvollen Ausklang der Rundtour ein. Neben den abendlichen Stadtrundfahrten City-Nights sind auch die „Nächtlichen Schlösserimpressionen“ ab Wannsee bei Wassertouristen besonders gefragt. Berlin-Besucher können sich schon mal den 24. und 25. September in den Kalender schreiben: Dann nämlich steht der „Wannsee in Flammen“.

Hans-Peter Gaul

 

Anbieter und Provisionen
Die beiden Anbieter Stern und Kreis Schifffahrt (www.sternundkreis.de) und die Reederei Riedel (www.reederei-riedel.de) zahlen Reisebüros jeweils zehn Prozent Provision auf Schiffstouren.

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