Deutschland

Rheinland-Pfalz: Edle Steine, feine Weine

In Bad Sobernheim befindet sich Deutschlands ältester Barfußpfad. Foto: aze

Entdeckungstour durch das vielseitige Naheland

Rechts und links der Nahe und bis hoch in den Hunsrück liegt eine abwechslungsreiche Ferienregion, die auf kleinem Raum gleich mit drei Touristikrouten aufwartet: der Deutschen Edelsteinstraße, der Hunsrück-Schiefer- und Burgenstraße und der Naheweinstraße. Entdeckernaturen können sich hier die Highlights und die stillen Winkel zwischen Orten mit so schönen Namen wie Abentheuer, Katzenloch und Stipshausen individuell erobern.

Zum Beispiel die Wallfahrtskirche Heiligenbösch beim nahegelegenen Ort Leisel: Eine Luke im Fußboden gibt den Blick auf ein römisches Bad aus dem 3. Jahrhundert frei. Im Edelsteinort Idar-Oberstein sollte man das Wahrzeichen nicht versäumen, eine fünfzig Meter über den Dächern in den Kirchfelsen hineingebaute Kirche. Unterhalb des Gotteshauses zeigt das Museum Idar-Oberstein, was die Stadt weltberühmt gemacht hat: Mineralien, Edelsteine, Schmuck. Den Zauber edler Steine vermittelt auch das Deutsche Edelsteinmuseum im Haus der Diamant- und Edelsteinbörse. In Fischbach wiederum gewährt ein mittelalterliches Kupfererzbergwerk Einblick in alte Bergmannstechnik.

Gleich um die Ecke beginnt die Schiefer- und Burgenstraße, die den süd?lichen Hunsrück erschließt. Und wie sich das gehört, deckt „graues Gold“ die Dächer, besonders schön in Rhaunen, Hahnenbach und am Schloss Gemünden. Ein völlig verändertes Landschaftsbild bietet sich flussabwärts, wo der Weinbau beginnt – und mit ihm die Naheweinstraße mit all ihren Winzerdörfern wie Martinstein, Merxheim oder Monzingen.

„Weinprobierstübchen Deutschlands“ wird das Naheland hier genannt, und in diesem sonnigen Zipfel liegen auch die drei Heilbäder der Nahe: das Felke-Heilbad Sobernheim mit seiner ganzheitlichen Naturheilweise, Bad Münster am Stein-Ebernburg mit den Thermal-Sole-Radon-Quellen und das Rheumazentrum Bad Kreuznach.

Zurück nach Sobernheim – und dann möglichst im Morgentau barfuß durch die Natur. Auf Deutschlands ältestem Barfußpfad holt man sich beim Laufen über Baumrinden, Bohlen, Kiesel oder feuchten Lehm eine Fußreflexzonenmassage quasi im Vorübergehen. Spätestens nach dem Durchwaten der Nahe prickeln die Füße quicklebendig.

Wer romantische Flusslandschaften sucht – hinter dem Disibodenberg lässt die Nahe keine Wünsche offen, in weiten Bögen schwingt sie sich vorbei an kuscheligen Winzerdörfern dem Rhein entgegen. So richtig dramatisch zeigt sich die Nahe dann vor Bad Münster am Stein-Ebernburg: 327 Meter steigt die Felswand des Rotenfels senkrecht empor, und der bizarr vom Fluss aufragende Rheingrafenfelsen ist das wohl meistfotografierte Motiv der ganzen Nahe.
Monika Zeller
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