Deutschland

Eifel mit und ohne Wald

Zum Ringwerk gehören eine Rennbahn, Ausstellungsräume und ein Eifeldorf mit Gastronomie. Fotos: Lindner, Ringwerk

Der Erlebnispark Nürburgring eignet sich für verschiedene Kunden

Jetzt müsste nur noch die Achterbahn funktionieren. Auch wenn es keine richtige Achterbahn ist, sondern eher ein "Teilchenbeschleuniger": Auf knapp einem Kilometer gibt es gerade einmal vier echte Kurven und einen halben Looping. Aber der hat es in sich.

In 2,5 Sekunden sollen wagemutige Gäste von Tempo Null auf 217 Stundenkilometer beschleunigt werden und mit dieser Geschwindigkeit in die Kurve rasen. Damit wäre der Ringracer an der legendären Motorsportrennstrecke Nürburgring die zweitschnellste Achterbahn der Welt. Wenn sie denn fahren würde. Denn seit den Startproblemen vor zwei Jahren, bei denen es sechs Verletzte gab, ist die Bahn gesperrt.

Davon abgesehen ist alles fertig im neuen Erlebnispark Nürburgring. Zwischen 2005 und 2009 wurde mitten in der Eifel ein Projekt aus dem Boden gestampft, das Millionen von Steuergeldern verschlang und politisch umstritten ist. Doch was Besuchern geboten wird, kann sich sehen lassen.

Herzstück des Freizeitparks ist das Ringwerk, ein Multimedia-Center mit zahlreichen Attraktionen für rennsportbegeisterte Familien. Neben vielen Motoren, Formel-1-Helden aus Pappe und faszinierenden Computer-Animationen sind auch die Originalrennwagen zu sehen, mit denen Michael Schumacher und Mika Häkkinen Weltmeister wurden.

Zum Ringwerk gehören auch eine Kartrennbahn, ein 4D-Filmtheater und diverse Ausstellungsräume, in denen technische Phänomene hautnah getestet werden können. Einen knappen Kilometer entfernt hat der britische Sportwagenhersteller Austin Martin ein Testcenter eingerichtet, in der entgegengesetzten Richtung gibt es ein Fahrsicherheitszentrum für Jedermann. Und mittendrin ist die Grüne Hölle: ein Minidorf mit Riesendisko, Restaurants und Bars.

Das Konzept zielt darauf, den Nürburgring zum Ganzjahresziel zu machen. Das ergibt durchaus Sinn, denn die meistbesuchte Rennstrecke der Welt liegt inmitten herrlicher Natur. Die Landschaft der Eifel bietet sich förmlich an, mit Mountainbikes und Quads erobert zu werden. Für Allradfahrzeuge, die auch gemietet werden können, gibt es einen großen Offroad-Park, mit dem eigenen Wagen geht es auf die legendäre Nordschleife des Nürburgrings.

Treibende Kraft für die neuen Projekte sind die Lindner Hotels. Sie sprangen auf das Projekt auf, als es auf der Kippe stand. Und locken nun mit einem Ferienhausdorf inklusive Wellnesscenter, dem Drei-Sterne-Hotel Grüne Hölle und einem Vier-Sterne-Kongresshotel für Kurzurlaube in der Eifel. Ein Konzept, das so langsam aufgeht: 2010 erreichte das Feriendorf eine Auslastung von 50 Prozent, das Kongresshotel kam auf 60 Prozent.

Matthias Gürtler

Nürburgring
Der Erlebnispark liegt rund eine Autostunde von Koblenz und Köln entfernt. Die Hotelpreise steigen während der großen Events ins Astronomische, sinken in der Nebensaison aber auf bis zu 99 Euro für eines der modern eingerichteten Ferienhäuser für bis zu sechs Personen. Infos unter www.lindner.de.

Anzeige