Spanien

Strände in allen Farben

Sieben helle Strände gibt es zwischen Punta Mujeres und Orzola

Die schönsten Badeplätze in Hell und Dunkel

Erst am Stadtstrand von Caleta de Famara baden, dann durch die Gassen schlendern und etwas speisen. Fotos: cd

Lanzarotes Farben sind düster. In Anthrazit und Ziegelrot glühen die Feuerberge, tiefschwarz präsentieren sich die wenigen ‧Felder ebenso wie die Lavaschollen im „schlechten Land“ des Malpais an vielen Stellen der Insel. Doch bei den Stränden geizt Lanzarote nicht mit Farben und Formen.

Es lohnt sich, die künstlich angelegten, mit Liegen und Sonnenschirmen möblierten Strände der Touristenzentren zu verlassen, etwa um die Playas de Papagayo zu entdecken. Die sieben unter Naturschutz stehenden Strände nahe des Ferienorts Playa Blanca sind trotz holpriger Anfahrt auf Erdpisten und einer Zufahrtsgebühr von drei Euro zumindest einen Tagesausflug wert. Besonders die von Felsen gerahmte, halbkreisförmige Playa del Pozo bietet auch im Winter relativ ruhiges Wasser ohne hohe Brandungswellen. Goldgelber Sand und klares grünblaues Wasser locken, auch wenn Toiletten und Duschen fehlen und die einzige Kneipe überteuert ist. Am besten ein Picknick ‧mitnehmen.

In direktem Kontrast dazu steht El Golfo mit ‧einem jadegrünen See, der nur von einem tiefschwarzen Streifen aus Sand und Kies vom Atlantik getrennt wird. Hier ist der Zugang zum Wasser nur bei ruhiger See möglich. Dafür kann man im Sand nach grünen Olivin-Halbedelsteinen suchen.

Kontraste findet man auch im nordwestlichen Caleta de Famara. Während etwas außerhalb des Ortes kühne Wellenreiter an der sechs Kilometer langen elfenbeinfarbenen Playa de Famara die enorme Brandung absurfen, bietet der Dorfstrand ruhiges, klares Wasser. Schwimmen macht hungrig, was hier kein Problem ist, denn gemütliche Bars liegen nur einen Steinwurf entfernt. Aktivurlauber werden an der Küste zwischen Puerto del Carmen und der Hauptstadt Arrecife glücklich: Der gesamte Streifen ist als Rad- und Spazierweg erschlossen, der die Playas Los Pocillos, Matagorda, Montanosa, Guacimeta und die lange Playa de Honda verbindet. Mancher Jogger beendet hier sein Laufprogramm mit einer Schwimmrunde zur Abkühlung. Vorsicht ist geboten, denn der Atlantik ist vor allem im Winter ein wilder Geselle mit oftmals tückischen Unterströ‧mungen.

Mit Abstand die schönsten und sichersten Badeplätze finden sich ausgerechnet im touristisch wenig erschlossenen Norden. Das Fischerdorf Arrieta bietet fast einen Kilometer feinen kaffeebraunen Sand an der Playa de la Garita. Noch etwas weiter liegt Punta Mujeres, ein beschau‧licher Ort, in dem überwiegend Einheimische die Ferien verbringen. Hier locken mehrere natürliche Meerwasser-Pools mit Treppen und Badeleitern in die kühlen Fluten. Wirklich weiß sind auf der Vulkaninsel nur die Playas ganz hoch im Norden. Zwischen Punta Mujeres und Orzola verblüffen sieben Strände und Buchten das Auge. Der blendend helle Sand ist mit rabenschwarzen Gesteinsbrocken durchsetzt, das Wasser leuchtet zum Teil so intensiv türkis wie in der Karibik. Den Schlusspunkt bietet die wie eine Südsee‧lagune wirkende Charca de la Laja. Basaltfelsen als natürliche Wellenbrecher schirmen hier den Strand von jedweder Brandung ab. Bei Ebbe erreicht das Wasser allenfalls Knietiefe und erwärmt sich auch im Winter recht schnell. Vor allem Kinder finden hier ein Paradies zum Planschen.

Claudia Diemar