Griechenland

Ganz schön verwinkelt

Schon von weitem strahlen die weiß getünchten Häuser von Lindos den Besuchern entgegen

Schon von weitem strahlen die weiß getünchten Häuser von Lindos den Besuchern entgegen. Foto: uf

Rhodos: Der Besuch von Lindos ist ein Muss, aber besser nicht, wenn Cruiseliner in Sicht sind

Hier geht's zur Akropolis: Im Sommer besser nicht ohne Wasservorrat

Hier geht's zur Akropolis: Im Sommer besser nicht ohne Wasservorrat. Foto: uf

Hoch über der Stadt: Akropolis von Lindos

Hoch über der Stadt: Akropolis von Lindos. Foto: uf

Durch die Gassen lässt es sich gut bummeln

Durch die Gassen lässt es sich gut bummeln. Foto: uf

Schon von weitem strahlen die weiß getünchten Häuser den Besuchern entgegen. Sie schmiegen sich an den Berg, auf dessen Spitze die imposante Akropolis thront. Lindos auf Rhodos ist das Postkartenmotiv Nummer 1 der griechischen Insel. Ein Besuch ist ein absolutes Muss; allerdings sollte man unbedingt die Ankunft der Kreuzfahrtschiffe im Blick haben. Die dürfen in Lindos zwar nicht anlegen. Allerdings sind Tagesausflüge in das pittoreske Dörfchen beliebt, sodass es in den Gassen schon einmal ziemlich eng werden kann. 

Maria führt regelmäßig Gruppen durch Lindos. „Anfang Mai bis Ende Oktober, in der Hauptsaison, kommen etwa 2.000 bis 3.000 Tagestouristen in das Dorf. Wenn Kreuzfahrtschiffe anlegen, sind es mindestens doppelt so viele“, weiß sie. Am Entspanntesten sei ein Besuch zu Anfang und Ende der Saison. „Dann ist es auch nicht so warm“, sagt sie und verrät: „In Lindos, das an der Ostküste liegt, ist es immer zwei bis drei Grad wärmer als im Rest von Rhodos“. 

Restaurants, Cafés und schmucke Häuser

Während Maria erzählt, schlendert sie durch die Gassen der einstigen Handelsstadt, die im 11. Jahrhundert vor Christus gegründet wurde. Vorbei geht es an Restaurants, Cafés und Souvenirshops, zwischen die sich schmucke Häuser mit reich verzierten Portalen mischen. 

Bauwerke aus verschiedenen Epochen prägen das Stadtbild. Steinmosaike, deren Feinheit die Besucher fasziniert und die bei Regen den Stadtbummel zur Rutschpartie werden lassen, zieren die Böden. Und langsam, ganz langsam geht es bergauf. Ziel ist die Akropolis, die 116 Meter über dem Meeresspiegel liegt. 

280 Stufen bis zur Akropolis

Laut Maria sind es 280 Stufen, die die Besucher erklimmen müssen, um die ehemalige Festung zu erreichen. Doch der Aufstieg, der gerade in der Mittagshitze den Gästen den Schweiß auf die Stirn treibt, hat sich gelohnt: Ein laues Lüftchen weht den Ankömmlingen um die Nase, vor ihnen spiegelt sich die Sonne im azurblauen Meer. Beim Anblick der Überreste der Bauwerke stockt der Atem.

Die Säulenfragmente und Fundamente stammen aus verschiedenen Epochen. Unter anderem zu bestaunen sind Überreste eines römischen Kaisertempels, des Tempels der Athene von Lindos, einer antiken Wandelhalle und eines antiken Theaters aus dem 3. und 4. Jahrhundert vor Christus. genauso interessant sind die Reste des Kastells, das der Johanniterorden während der Kreuzzüge gebaut hatte. 

Besuch der „Schick-Scheck-Schock-Gasse“

Die Ruinen sind auf mehreren Plateaus zu finden, die über Treppen miteinander verbunden sind und die von den Besuchern gerne für Videos und Fotos in den sozialen Medien genutzt werden. Und noch auf ein weiteres Highlight macht Maria die Besucher aufmerksam: Sie zeigt auf eine kleine, idyllische Bucht, in der einst der Apostel Paulus gelandet sein soll. 

Mit vielen Eindrücken im Gepäck geht es schließlich zurück in die ganz schön verwinkelte Altstadt, vorbei an den kleinen Shops der „Schick-Scheck-Schock-Gasse“, wie Maria sie nennt. „Man sieht schicke Kleider, sucht sich eins aus und beim Bezahlen kommt der Schock, wie teuer hier alles ist“, sagt sie und lacht. 

Es geht vorbei an friedlich grasenden Eseln und über die schönen Mosaike, die Pete Karpathios, ein Freund von Maria, gefertigt hat. Die Kieselsteine sammelt er an den Stränden der Insel und setzt sie schließlich sorgfältig zu kleinen Kunstwerken zusammen, die Lindos noch besonderer machen, als es sowieso schon ist. 

Ute Fiedler
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