Reisevertrieb

DRV-Datenstandard: ASR formiert Widerstand

Zu viele offene Fragen: ASR-Präsident Busch teilt die Kritik der Technikanbieter am geplanten neuen Datenstandard für Pauschalreisen

Zu viele offene Fragen: ASR-Präsident Busch teilt die Kritik der Technikanbieter am geplanten neuen Datenstandard für Pauschalreisen. Foto: mg

Das Projekt Datenstandard des DRV sorgt unter den Technikanbietern der Touristik weiter für Unruhe. Trotz zweier öffentlicher Präsentationen gebe es eine große Ungewissheit, welche Konsequenzen die Pläne des DRV haben, fassen die beiden Vorstandsmitglieder des Verbandes Neue Touristik (VNT), Stephan Busch und Alexander Kretzschmar, die Aussagen wichtiger Software-Häuser zusammen.

Die hatten sich auf Einladung des VNT und des Mittelstandsverbandes ASR getroffen, um das Für und Wider des neuen Datenformats zu diskutieren. „Dabei wurde deutlich, dass sich keiner der Beteiligten in der Lage sah, ein wirkliches Urteil über das Projekt abzugeben“, berichtet ASR-Präsident Busch. Auf viele Fragen habe der DRV bislang keine Antwort geben können.

So gebe es kaum Informationen zu den geplanten einheitlichen Abfrage-Algorithmen, zudem sei völlig unklar, welche juristische Angriffsfläche einheitliche Definitionen bei der Produktbeschreibung eröffneten. „Die Verbraucherschützer werden jubeln“, sieht der Jurist Busch schwere Zeiten auf die Branche zukommen.

Zudem fragt sich Busch, wem der neue Standard am Ende eher hilft – den Online-Reisebüros oder den stationären Agenturen. „Es drängt sich der Verdacht auf, dass am Ende vor allem die Onliner profitieren und klassische Reisebüros eher mehr Arbeit mit dem Kunden haben als weniger“, so Busch.

Offizielles Ziel des DRV ist es, über den neuen Standard die aktuelle Dominanz des Preisvergleichs bei der Urlaubsberatung einzugrenzen. Künftig sollen nur noch vakanzgeprüfte Angebote in den Systemen stehen und Produkte nach Leistungsinhalten gefiltert werden können. In die Preisdarstellung sollen unter anderem auch Kinderermäßigungen einfließen.