Reisevertrieb

Rechtsextremismus: VUSR ruft zur Geschlossenheit auf 

Der Reisebüro-Verband VUSR solidarisiert sich mit den bundesweiten Protesten gegen Rechtsextremismus und die AFD. VUSR-Vorsitzende Marija Linnhoff rief Reisebüro dazu auf, sich aktiv an den Demos und Aktionen gegen Rechtsextremismus zu beteiligen. „Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen mag legitim sein, aber sie ist niemals eine Entschuldigung für Extremismus oder gar Menschen- und Demokratieverachtung“, sagte sie.  

Linnhoff betonte, dass gerade die Touristik für Weltoffenheit und den Austausch mit anderen Kulturen stehe. Fremdenfeindlichkeit und ihre Auswirkungen seien nicht nur eine Gefahr für Gesellschaft und Demokratie, sondern für all das, für was die Reisebranche stehe, so die VUSR-Chefin. Daher gelte es, mit aller Entschiedenheit gegen rechtsextreme Tendenzen anzukämpfen.

Touristik in der Pflicht, Flagge zu zeigen

Laut Linnhoff zeigten die durch Correctiv aufgedeckten Pläne der Rechtsextremen deutlich, dass diese das Land spalten und abschotten wollten. Die Tourismusbranche sei in der Verantwortung, an vorderster Front gegen die Verbreitung rechtsradikaler Parolen zu kämpfen.

„Es ist gut, wenn viele aus der Touristik ihre Stimme erheben, wie wir es auch in den letzten Tagen gesehen haben. Wenn Rechtsradikale und ihr parlamentarischer Arm von millionenfacher Ausweisung und Vertreibung sprechen, steht die vielfältige und international vernetzte Tourismuswirtschaft in der Pflicht, solchen Stimmen entschieden entgegenzutreten, und das nicht nur auf Demos“, sagte Linnhoff. „Wir müssen uns gemeinsam überlegen, wie wir das über die jetzigen Demonstrationen hinaus verstetigen. Eins ist doch klar: Abschottung ist das krasse Gegenteil von dem, wofür wir als Branche stehen."

Zuvor hatten sich bereits Michael Buller, Vorstand des Verbands Internet Reisevertrieb, und Schauinsland-Vertriebschef Detlef Schroer klar gegen Rechtsextremismus positioniert und die Branche zur Geschlossenheit aufgerufen. „Als Gesellschaft müssen wir jetzt aufstehen, um noch Schlimmeres verhindern. Wir reden nicht mehr vom ‚wehret den Anfängen‘. Die Fremdenfeindlichkeit scheint in weiten Teilen der Bevölkerung akzeptiert zu sein, vielleicht ist es schon fünf vor zwölf“, sagte Schroer während der Globus Night von touristik aktuell.

Ute Fiedler