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TUI diskutiert Eigenvertrieb

Wie es künftig mit TUI-Reisebüros weitergeht, ist derzeit unklar

Wie es künftig mit TUI-Reisebüros weitergeht, ist derzeit unklar. Foto: TUI

Wenige Tage vor seinem offiziellen Amtsantritt am 13. Februar als Chef der TUI AG hat Fritz Joussen Veränderungen im Eigenvertrieb von TUI angekündigt. Demnach gibt es derzeit Überlegungen, den zuletzt deutlich stärkeren Fokus  auf eigene Produkte noch weiter auszubauen und eventuell sogar andere Veranstalter aus den Regalen zu werfen.

So kann sich der frühere Vodafone-Chef einem Artikel der Wirtschaftswoche zufolge vorstellen, dass Filialen und „exklusive Franchise-Partner“ in Zukunft „ausschließlich TUI verkaufen“. Lediglich Spezialprodukte wie Aida Cruises oder Aldiana sollten in den Büros ebenfalls buchbar bleiben.

Wie die Wirtschaftswoche schreibt, stellt sich Joussen etwa „1.200 bis 1.600 exklusive TUI Verkaufsstellen“ vor. Wie er Franchise-Nehmer für das Konzept gewinnen will, sagt er allerdings nicht. Derzeit verfügt TUI über knapp 500 Filialbüros, hinzu kommen etwa 600 Franchise-Nehmer.

In seiner Zeit beim Telekommunikationsanbieter Vodafone hatte Joussen ein eigenes Filialnetz etabliert. Durchaus möglich, dass er als Neueinsteiger in der Touristik den Reisevertrieb noch nicht im Detail kennt. Denn exklusiv wird TUI eigene Produkte nicht anbieten können: Dies verhindert der Status des Handelsvertreters im touristischen Vertrieb. Auf Reisebüros außerhalb des Konzerns haben die Pläne des Frenzel-Nachfolgers deshalb keinen Einfluss: Sie werden auch künftig das Recht haben, das gesamte TUI-Portfolio zu verkaufen.    
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