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Touristik: Der Sommer liegt im Plus

Sonnige Aussichten: Nach dem Wachstum im Vorjahr liegt die Touristikbranche auch 2013 im Plus

Sonnige Aussichten: Nach dem Wachstum im Vorjahr liegt die Touristikbranche auch 2013 im Plus. Foto: stock.xchng

Nach einem zum Teil durchwachsenen Start ins Reisejahr 2013 blicken die deutschen Reiseveranstalter inzwischen äußerst optimistisch in den Sommer. Nach den Umsatzrekorden im Vorjahr liege die Branche derzeit für die wichtigste Reisezeit des Jahres einstellig im Plus, berichtet der Deutsche Reise Verband (DRV).

Allerdings ist die Entwicklung bei den einzelnen Anbietern äußerst unterschiedlich. Während Veranstalter wie FTI zweistellige Zuwachsraten melden, berichtet TUI Deutschland von einem aktuellen Plus von drei Prozent. Auch die Rewe Pauschaltouristik liegt nur leicht im Plus, konnte aber nach einem eher schwachen Start mit negativen Buchungszahlen zuletzt deutlich aufholen.

Überflieger des Sommers könnte Griechenland werden: Nach zwei Flautejahren brummt das Reiseziel auf dem deutschen Markt wie lange nicht mehr. Bei Thomas Cook, der Rewe Touristik, FTI und Alltours liegt Griechenland nach eigenen Angaben „zweistellig im Plus“, Schauinsland-Reisen berichtet von Buchungseingängen „auf einem extrem hohen Niveau“.

Für Alltours-Chef Willi Verhuven gibt es denn auch keinen Zweifel mehr: „Griechenland hat die Krise überwunden“. Und FTI-Chef Dietmar Gunz meint: „Die Buchungszahlen zeigen, dass sich unser Vertrauen und die Investitionen in das Reiseziel Griechenland gelohnt haben.“ Etwas zurückhaltender ist TUI: Griechenland habe „gute Chancen, in diesem Jahr wieder Boden gut zu machen und das Comeback zu schaffen “, heißt es aus Hannover.

Regelrecht skeptisch sind dagegen die Studienreiseanbieter: Bei ihnen hängt Griechenland nach wie vor kräftig durch. Auch die Reisebüros sind von einer Griechenland-Euphorie weit entfernt, wie eine aktuelle Diskussion auf der Facebook-Seite von touristik aktuell zeigt.

Untermauert wird die Skepsis von der  Stiftung für Zukunftsfragen: Ihrer BAT-Studie zufolge planen nur 0,8 Prozent der Deutschen  2013 einen Urlaub in Griechenland. Zum Vergleich: Nach Skandinavien wollen 1,5 Prozent, nach Kroatien 2,4 Prozent und nach Spanien knapp 8 Prozent. Fast jeder vierte Deutsche möchte der Studie zufolge seinen Urlaub in Deutschland verbringen.

Auf einen arbeitsreichen Sommer können sich aus deutscher Sicht auch Mallorcas Touristiker einstellen – bei nahezu allen Großveranstaltern liegt die Baleareninsel im Plus. Auch die Türkei könnte ein weiteres Mal leicht zulegen, während die Buchungslage für Tunesien und Ägypten nach wie vor verhalten ist.

Neben den klassischen Mittelmeerreisen liegen vor allem Städte- und Wellness-Reisen sowie Kreuzfahrten im Trend. Auf der Fernstrecke brummen Thailand, Indochina und Südafrika. So bilanzieren Meier’s Weltreisen und Dertour in diesen Zielen ein zweistelliges Plus, bei TUI hat sich Thailand zum wichtigsten Fernreiseziel in der Wintersaison  entwickelt. Auch die Arabischen Emirate laufen bei den meisten Anbietern hervorragend.

Unterschiedlich ist die Buchungslage für die Karibik, die USA und Australien. Während einige Veranstalter dick im Minus sind, berichten anderen von leichten Pluszahlen. Fakt ist jedoch: In fast allen Dollar-Zielen bremst der verschlechterte Wechselkurs die Nachfrage.