SKR: Kleine Gruppen ohne Mogelpackung

Mit einer verstärkten Konzentration auf kleine Reisegruppen will der Kölner Rundreisespezialist SKR Reisen den Wunsch vieler Kunden nach mehr individuellem Freiraum entsprechen.  Viele Anbieter würden mit dem Versprechen, Reisen ab zwei Personen durchzuführen, eine geringe Teilnehmerzahl suggerieren. „Tatsächlich liegt die Gruppengröße dann oft bei 20 und mehr Personen“, kritisiert SKR-Chef Olaf Melsbach.

Sein Unternehmen habe deshalb Maximalgrößen festgelegt: Bei Fernreisen sind höchstens 12 Teilnehmer dabei, innerhalb Europas höchstens 18 Reisende. „Große Gruppen werden oft als beengend und unpersönlich wahrgenommen. Bei diesem Level können wir sicher sein, dass wir das gegebene Qualitätsversprechen auch halten“, sagt Geschäftsführerkollege Thomas Müller.

Zur Qualität von SKR zählen Melsbach und Müller vor allem das aktive Erleben der Alltagskultur und Begegnungen mit Einheimischen auf Augenhöhe. „In einen privaten Adelspalast auf Sizilien oder in ein Kloster in Myanmar kann man nicht mit 20 Leuten marschieren“, sieht sich Müller in der Pflicht.

Bei vielen Zielen müsse man auch ganz bewusst die Zahl der Reisetermine reglementieren.  So seien SKR-Gruppen in Vietnam zum Mittagessen zu Gast bei einer Frau, die einstmals in der DDR  studierte. Und in einem Dorf in Laos wird mit einem Bürgermeister über die schönen und schweren Seiten des Landlebens in Asien diskutiert, berichtet Müller und betont: „So etwas kann man nicht alle zwei Wochen machen“.

Dennoch – oder gerade deswegen – brummt das Geschäft bei SKR. 2012 stieg der Umsatz um rund 50 Prozent, für 2013 ist ein weiteres Plus geplant. Es soll vorwiegend aus dem Reisebüro-Vertrieb kommen: Lag der Anteil des Counters 2012 noch bei lediglich fünf Prozent, betrug er in den ersten Monaten 2013 erstaunliche 20 Prozent.