Veranstalter

„Urlaubssteuer“: Verbände schlagen Alarm

Sorgt sich wegen der „Urlaubssteuer“ um die Busreiseunternehmen: RDA-Chef Benedikt Esser

Sorgt sich wegen der „Urlaubssteuer“ um die Busreiseunternehmen: RDA-Chef Benedikt Esser. Foto: RDA

Sorgt sich wegen der „Urlaubssteuer“ um die Busreiseunternehmen: RDA-Chef Benedikt Esser

Sorgt sich wegen der „Urlaubssteuer“ um die Busreiseunternehmen: RDA-Chef Benedikt Esser. Foto: RDA

Die seit Jahren kritisierte gewerbesteuerliche Hinzurechnung von Hotelleistungen ruft jetzt auch die Busreisebranche auf den Plan. Wenn sie von den Finanzbehörden weiter so umgesetzt werde wie zuletzt unter anderem in Nordrhein-Westfalen, werde dies „zu einer Serie des Niedergangs“ innerhalb der Branche führen, warnte jetzt Benedikt Esser, Präsident des Busreiseverbands RDA, in einem Bericht in der FAZ.

Rund 3.700 Busbetriebe gibt es in Deutschland, mehr als 1.500 davon legen Gruppenreisen auf – oft auch in Zusammenarbeit mit Reisebüros. Nach Recherchen des RDA sind durch die neue Steuer ein Viertel der Busreiseanbieter „existentiell bedroht“, so Esser. Auch Reisebüros, die selbst veranstalten, sowie Pauschal- und Rundreiseanbieter sind von der Steuer betroffen.

Das Kuriose dabei ist, dass die Steuer gar nicht für die Touristik gedacht war. Sie sollte lediglich das Nutzen von Werkshallen neu regeln und nebenbei einem Steuersparmodell der produzierenden Industrie entgegenwirken: Unternehmen sollten nicht mehr Immobilien zu Töchtern im Ausland verschieben dürfen, um sie dann teuer zurück zu mieten und somit den Gewinn in Deutschland zu schmälern.

Dass Finanzämter auf die Idee kommen, angemietete Hotelzimmer Werkshallen gleichzusetzen, hätte sich in der Branche niemand vorstellen können. Doch genauso kam es – und Veranstalter wie Schauinsland-Reisen, Alltours und DER Touristik mussten bereits Millionen an Steuern nachzahlen. Sie allesamt sind sicher, die inzwischen als „Urlaubssteuer“ betitelte Zwangsabgabe irgendwann zurückzubekommen.

Dafür bedarf es politischer Entscheidungen, dafür bedarf es politischem Druck. Letzteren wollen Verbände wie der DRV und der RDA nun gemeinsam aufbauen: Anfang dieser Woche starteten sie die Initiative „Nein zur Urlaubssteuer“. Einziges Ziel ist die Präzisierung der Gewerbesteuergesetzgebung, wie sie selbst aus Sicht von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel „sinnvoll“ ist. Der hatte schon vor einem Jahr zugegeben, dass dieses Gesetz „so nicht gedacht“ war. Passiert ist seitdem dennoch nichts.

Details zur Initiative finden Sie unter www.urlaubssteuer.de.
Anzeige