Der für Mittwoch und Donnerstag geplante Streik der Piloten bei Lufthansa findet nicht statt. Medienberichten zufolge haben sich beide Seiten am Dienstag in Frankfurt am Main auf eine Teillösung geeinigt.
Im Kern sei ein umfängliches Paket monetärer und struktureller Themen vereinbart worden. Dieses soll in den kommenden Tagen ausgestaltet werden, berichtet Hessenschau.de.
Vereinigung Cockpit: „Wichtige erste Schritte“ zu nachhaltiger Zusammenarbeit
Am Dienstag seien „wichtige erste Schritte in Richtung einer nachhaltigen Zusammenarbeit erzielt“ worden, zitiert der das Nachrichten-Portal Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik bei der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit. „Wir freuen uns, dass ein Ergebnis am Verhandlungstisch erzielt werden konnte und dadurch weitere Nachteile für Kunden, Mitarbeiter und Unternehmen vermieden werden können.“
Zuvor hatten die Piloten der Kranich-Airline angekündigt, am morgigen Mittwoch und Donnerstag ihre Arbeit niederlegen zu wollen, falls kein „ernstzunehmendes“ Angebot von Arbeitgeberseite vorgelegt werde. Bei der Frachttochter Lufthansa Cargo sollte der Streik einen Tag länger, bis Freitag, dauern.
Konzernchef Spohr deutete Entgegenkommen an
Die Piloten hatten unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent im laufenden Jahr sowie einen pauschalen Inflationsausgleich von 8,2 Prozent gefordert. Zudem wollten sie eine bessere Bezahlung bei Krankheit, Urlaub und Schulungen durchsetzen.
Der Konzern hatte die Forderungen zunächst abgelehnt und darauf verwiesen, dass dadurch die Personalkosten allein im Cockpit um 40 Prozent erhöht würden.
Doch bereits am Montagabend hatte Konzernchef Carsten Spohr während eines Mediengesprächs im Lufthansa Aviation Center in Frankfurt am Main angedeutet, dass man bei manchen Einstiegsgehältern aufgrund der hohen Inflation nachjustieren müsse. Steigerungen in den unteren Gehaltsgruppen seien ihm zufolge angemessen, berichtete die Nachrichtenagentur DPA.
In einem ersten Angebot, das die Gewerkschaft ablehnte, hatte Lufthansa eine Erhöhung der Grundvergütung von 500 Euro zum 1. September und eine Erhöhung um 400 Euro ab April 2023 offeriert. Wie die „Zeit“ berichtet, reicht die Spanne der Pilotengehälter derzeit von 69.000 Euro im Jahr für den Nachwuchs bis zu insgesamt 275.000 Euro.
