Waren die letzten beiden Jahre infolge der Chip-Krise und gestörter Lieferketten kritisch für die Mietwagenbranche, scheint sich die Marktsituation inzwischen einigermaßen entspannt zu haben. Dies ergab eine Umfrage von touristik aktuell unter den größeren Mietwagenvermittlern.
Insgesamt gute Kapazitäten
Zwar könne von einer völligen Normalisierung noch „keine Rede sein“, sagt zum Beispiel Thorsten Lehmann, Geschäftsführer von Sunny Cars. „Allerdings stehen mehr Autos zur Verfügung als im Vorjahr.“ Ähnliches berichtet TUI-Cars-Leiterin Inke Rasmussen: „Unsere Partner und auch wir sehen, dass es insgesamt gute Kapazitäten gibt.“
Knapp könnte es aber wieder bei den in vielen Urlaubszielen beliebten Kleinwagen geben. Das ist aber eher ein Normalzustand zu Spitzenzeiten, daher rechnet in der kommenden Saison eigentlich niemand mehr mit dramatischen Engpässen wie in den Vorjahren, die Anbieter zuweilen auch zu Verkaufsstopps gezwungen hatten.
Dass sich die verbesserten Verfügbarkeiten von Urlaubsautos auf die Preise auswirken werden, zeigen die jüngsten Marktbeobachtungen der Spezialisten ebenfalls. „In zahlreichen Destinationen wie die USA, Spanien und Griechenland sinken die Preise derzeit leicht gegenüber dem Vorjahr“, beobachtet Oliver Albrecht, der beim Veranstalter FTI für die Mietwagensparte verantwortlich ist. Auch Sunny-Cars-Chef Lehmann rechnet nach derzeitigem Stand eher mit „günstigeren Angeboten im Gesamtmarkt“.
„Alle klassischen Destinationen sind zurück“
Zugleich treffen die ausgeweiteten Kapazitäten auf eine ungebrochen hohe Nachfrage. Der Broker Drive FTI etwa verzeichnet ein „überdurchschnittliches Wachstum“ bei typischen Fernstreckenzielen wie Nordamerika, Australien und Südafrika und auch bei DER Touristik liegt der Buchungseingang laut Mietwagenchef Oliver Schmitz „über den Erwartungen“.
Dazu kommt ein wiedererstarkter Zuspruch auf den europäischen Märkten, freut sich TUI-Managerin Rasmussen: „Alle klassischen Mietwagen-Destinationen sind zurück: Balearen, Kanaren, Griechenland, Portugal und Italien.“
