Verkehr

Lufthansa steigt bei ITA Airways ein

Nun ist es so weit: Lufthansa hat sich mit der italienischen Regierung über den Einstieg bei ITA Airways geeinigt. Fotos: Lufthansa/ITA Airways

Nun ist es so weit: Lufthansa hat sich mit der italienischen Regierung über den Einstieg bei ITA Airways geeinigt. Fotos: Lufthansa/ITA Airways

Monatelang wurde verhandelt, nun ist der Deal perfekt: Wie erwartet steigt Lufthansa bei der italienischen Airline ITA Airways ein. Man habe sich mit dem italienischen Wirtschafts- und Finanzministerium geeinigt, zunächst eine Minderheitsbeteiligung an der Alitalia-Nachfolgerin zu erwerben, wie der Kranich-Konzern am Donnerstagabend mitteilte.

Demnach wird Lufthansa im Rahmen einer Kapitalerhöhung für 325 Millionen Euro einen Anteil von 41 Prozent an der Fluglinie erhalten. Als Teil der Vereinbarung verpflichtet sich das Ministerium außerdem zu einer Kapitalerhöhung Höhe von 250 Millionen Euro. Darüber hinaus wurde erwartungsgemäß eine Option vereinbart, wonach die Lufthansa-Gruppe ITA zu einem späteren Zeitpunkt vollständig übernehmen kann. Dabei werde sich der Kaufpreis „nach der Geschäftsentwicklung von ITA Airways richten“, heißt es von Lufthansa.

ITA wird Teil des Lufthansa-Netzwerks

Weiteren Angaben zufolge soll die vertragliche Ausgestaltung der Einigung in Kürze abgeschlossen werden. Der ITA-Einstieg steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden.

Lufthansa will die künftige italienische Tochter als fünfte Netzwerk-Airline in ihre Multi-Hub-Struktur eingliedern. Mit Vollzug der Transaktion soll die Zusammenarbeit auf kommerzieller und operativer Ebene direkt beginnen, so Lufthansa. ITA werde als Netzwerk-Airline eng mit der Lufthansa Group kooperieren, um Synergien mit dem Konzern zu nutzen, wobei Fluggesellschaft und Marke aber eigenständig bleiben sollen.

„ITA passt als junges Unternehmen mit einer modernen Flotte und dem effizienten und wachsenden Drehkreuz in Rom perfekt zur Lufthansa Group“, betont Konzernchef Carsten Spohr, der die heutige Einigung als eine „Win-Win-Situation für Italien, ITA Airways und Lufthansa Group“ bezeichnet. Als Teil der Airline-Gruppe könne sich ITA „zu einer nachhaltigen und profitablen Fluggesellschaft“ entwickeln.

Nach wie vor defizitäre Airline

Der seit Langem geplante Einstieg bei den Italienern wird in der Branche auch skeptisch gesehen. Nach wie vor fliegt die Nachfolgerin der insolventen National-Airline Alitalia tiefrote Zahlen ein. So betrug der Verlust im vergangenen Jahr fast 500 Millionen Euro.

ITA Airways wurde im November 2020 gegründet und zählt heute rund 4.000 Beschäftigte. Im Oktober 2021 übernahm die Airline den Flugbetrieb von Alitalia und befördert momentan mit einer Flotte von 66 Maschinen über zehn Millionen Passagiere pro Jahr. Dabei werden 64 Flugziele bedient. Bis zum Jahr 2027 sind nun 94 Flugzeuge und ein Umsatz von 4,1 Milliarden Euro geplant.

Thomas Riebesehl
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