Verkehr

Luftverkehr: Kleine Airports legen deutlich zu

Klein, aber erfolgreich: Besonders der Airport in Memmingen startet nach der Krise durch

Klein, aber erfolgreich: Besonders der Airport in Memmingen startet nach der Krise durch. Foto: Flughafen Memmingen

Kleinere Flughäfen in Deutschland erholen sich scheinbar schneller von der Corona-Krise als die großen Konkurrenten. Wie eine Analyse des Branchenverbandes BDL zum Flugverkehr im zweiten Halbjahr 2023 ergab, legen mehrere Regional-Airports bei der angebotenen Kapazität überdurchschnittlich zu und übertreffen bereits teils deutlich das Vorkrisenniveau.

So ist das Sitzplatzangebot am Allgäu-Airport in Memmingen für Juli bis Dezember auf 181 Prozent des Niveaus von 2019 gestiegen. Hohe Zuwächse weisen unter anderen auch die Flughäfen Weeze mit 138 Prozent, Frankfurt-Hahn (133 Prozent) und Karlsruhe/Baden-Baden (124 Prozent) auf.

Deutschland „weiterhin unterdurchschnittlich“

Größere Airports bewegen sich unterdessen noch unter dem Level von 2019. Das gilt zum Beispiel für Düsseldorf mit 76 Prozent, München (81 Prozent) und dem größten Flughafen in Frankfurt (88 Prozent). Noch deutlichen Rückstand haben etwa Berlin (70 Prozent), Stuttgart (69 Prozent) und das Schlusslicht Dresden (54 Prozent).

Weitere BDL-Angaben zeigen, dass der innerdeutsche Verkehr weiterhin schwächelt. Danach ist das Angebot zwar gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 19 Prozent gestiegen, hat aber erst 57 Prozent des Vor-Corona-Niveaus erreicht. Sehr viel besser sieht es auf der Kurz- und Mittelstrecke mit 88 Prozent und auf der Langstrecke (91 Prozent) aus.  

Europaweit erreicht das Sitzplatzangebot der Statistik zufolge 97 Prozent des Volumens von 2019, während es in Deutschland erst 85 Prozent sind. „Insgesamt bleibt die Erholung in Deutschland im Vergleich zu Europa weiterhin unterdurchschnittlich“, heißt es vom Luftfahrtverband.

 
Thomas Riebesehl
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