Vor allem wegen der vielen Streiks in den vergangenen Monaten sehen die Quartalszahlen von Lufthansa nicht gut aus: Auf rund minus 850 Millionen Euro beläuft sich das operative Ergebnis des Konzerns in den ersten drei Monaten, woran laut einem Bericht des Handelsblatts die Kernmarke mit 640 Millionen den größten Anteil hat. Daher ruft das Management von Lufthansa Airlines die Belegschaft zum Sparen auf.
In einer internen Publikation, die der Zeitung vorliegt, heißt es: „Wir benötigen deutliche Gewinne, um unsere notwendigen Investitionen zu finanzieren.“ Die Profitabilität liege „weit unter dem, was wir brauchen, um in Produkte, Infrastruktur und IT zu investieren“. Neben den Streiks macht die Lufthansa-Führung sinkende Ticketpreise, zunehmenden Wettbewerb und höhere Kosten durch steigende Gebühren und Personalaufwendungen für die schlechte Entwicklung verantwortlich.
Kapazität geringer als geplant
Um den Gewinn zu steigern, will das Management kurzfristig die administrativen Sachkosten wie Dienstreisen, Tagungen und Beratermandate um zehn Prozent reduzieren. Daneben sollen vorerst keine neuen Projekte mehr genehmigt und die Neubesetzung administrativer Stellen überprüft werden. Darüber hinaus will der Konzern mittelfristig die Effizienz des Flugbetriebs steigern – etwa durch einen stabileren Flugplan und vereinfachte Prozesse.
Helfen sollen laut dem Zeitungsbericht zudem die Tochtermarken Discover und City Airlines: Beide kosten deutlich weniger als die Kernmarke und sollen deshalb ausgebaut werden.
Außerdem wird die Airline-Gruppe in den nächsten drei Monaten und auch im Gesamtjahr die Kapazität voraussichtlich auf rund 92 Prozent des Vorkrisenniveaus steigern – etwas weniger als geplant. Grund seien aber nicht die Sparpläne, sondern weitere Investitionen in die operative Stabilität und verzögerte Flugzeuglieferungen, heißt es im Quartalsbericht. (rie)