Thailand

Thailand: Der rote Teppich wartet

Nach ihnen sind die Zimmer im The Sarojin bennant: Mitarbeiter, die sich zwei Jahre lang am Wiederaufbau des Hotels beteiligt haben.

Nach ihnen sind die Zimmer im The Sarojin bennant: Mitarbeiter, die sich zwei Jahre lang am Wiederaufbau des Hotels beteiligt haben.

Khao Lak hat den Wiederaufbau nach dem Tsunami geschafft

Dieses Polizeiboot wurde vom Tsunami ins Landesinnere gespült. Jetzt soll es als Denkmal an die Ereignisse von Weihnachten 2004 erinnern.

Dieses Polizeiboot wurde vom Tsunami ins Landesinnere gespült. Jetzt soll es als Denkmal an die Ereignisse von Weihnachten 2004 erinnern. Fotos: jm

Das Polizeiboot, das einen Enkel des thailändischen Königs bei Wassersportaktivitäten an Weihnachten 2004 an der Küste von Khao Lak begleitete, liegt heute 1,5 Kilometer vom Meer entfernt auf dem Trockenen vor einem Wald. Wären die Bäume nicht gewesen, hätte der Tsunami das gut zehn Meter lange Schiff noch weiter ins Inland gespült. König Bhumipol Adulyadej, der seinen Enkel bei der Naturkatastrophe verlor, wünschte, dass dieses Boot zu einem Denkmal werden sollte. Der Küstenstrich Khao Lak wurde von der Flutwelle zu 95 Prozent zerstört und war unter den touristischen Zielen am stärksten getroffen. Andrew und Kate Kemp waren in Phuket, als die Welle kam. Ihr Boutique-Hotel The Sarojin sollte zum Jahreswechsel 2005 eröffnet werden, aber der Tsunami verwüstete Garten, Pools und Inneneinrichtung. Die Hoteliers schickten die Belegschaft nicht nach Hause: „53 Angestellte wollten helfen, das Resort wieder aufzubauen“, sagt Kemp. Es sind die 53, nach denen die Zimmer und Villen benannt wurden. Umphan ist eine von ihnen. Im House?keeping beschäftigt, fühlt sich die 25-Jährige „stolz und geehrt, dass mein Name auch der Name einer Gästesuite im The Sarojin ist“. Während Umphan und viele andere schufteten, um Khao Lak wieder auferstehen zu lassen, war das Gebiet fast zwei Jahre aus den Reiseprospekten verschwunden. Heute zeugen lediglich ein paar Schneisen in den dichten Palmenhainen, die eine oder andere Ruine und das gestrandete Polizeiboot von der Katastrophe. Gut 30 Resorts, frisch renoviert oder nagelneu erbaut, haben den Neuanfang bereits gewagt. Sie verteilen sich am elf Kilometer langen, goldgelben Sandstrand. Rund eine Stunde vom internationalen Flughafen von Phuket entfernt, erscheint Khao Lak wie eine Oase der Ruhe im Vergleich zu Patong oder Karon, den längst wieder zum Business as usual zurückgekehrten Amüsierstränden von Phuket. Wobei das Angebot an Wassersportaktivitäten, die Auswahl an Restaurants und die Einkaufsmöglichkeiten von der schwarz gebrannten Musik-CD über Handwerkskunst bis zum maßgeschneiderten Herrenanzug auch in Khao Lak keine Wünsche offen lassen. Natürlich kam es in manchen Fällen auch zu Verzögerungen: Das gerade bei deutschen Gästen beliebte ehemalige Sofitel Magic Lagoon sollte Ende 2007 als Kempinski wiedereröffnet werden. Doch „die Arbeiten sind noch in vollem Gange“, sagt Katrin Kleinhans von Kempinski. Bis Ende dieses Jahres wolle man aber auf jeden Fall fertig sein.
Jochen Müssig
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