Thailand

Thailand fern der Tempel

Die Tigerbabys des Nachtzoos sind auch bei Tageslicht eine Attraktion. Im Elefanten-Camp wird der Pinsel mit dem Rüssel geschwungen.

Die Tigerbabys des Nachtzoos sind auch bei Tageslicht eine Attraktion. Im Elefanten-Camp wird der Pinsel mit dem Rüssel geschwungen. Fotos: Chiang Mai Nachtzoo, ah

Ein touristisches Alternativprogramm in der Provinz Chiang Mai

Irgendwann kann so mancher Thailand-Tourist keine Tempel mehr sehen. Gut, dass die nordthailändische Provinz Chiang Mai neben ihren prachtvollen buddhistischen Gotteshäusern Alternativen bietet.

Etwa den staatlichen Chiang Mai Nachtzoo, der zwölf Kilometer außerhalb der Stadt inmitten eines tropischen Naturreservats liegt. Er wurde vor drei Jahren mit dem Ziel eröffnet, den nordthailändischen Tourismus anzukurbeln. Das klappte: Mit über 2,5 Millionen Besuchern ist er eine der Hauptattraktionen der Region. Auf 134 Hektar leben rund 1.000 Tiere und über 100 Arten. Die Besucher können jeden Abend in der Dunkelheit bis 22.30 Uhr auf Expedition gehen. In einer offenen Trambahn tuckert man im Schneckentempo auf zwei Routen an Nilpferden, Löwen, weißen Tigern und Giraffen vorbei. Das freut die ganze Familie, denn viele der zahmen Tiere kommen bis an die Tram heran. Dabei wird auch die eine oder andere Zebraschnauze gestreichelt. Informationen gibt es per E-Mail an info(at)chiangmainightsafari.com.

Auch wenn die Dickhäuterpopulation jährlich abnimmt – vor 50 Jahren lebten noch knapp 20.000 Elefanten in Thailand, heute sind es nur noch 3.000 Tiere –, darf bei keinem Thailand-Aufenthalt ein Ritt auf dem Rücken des grauen Riesen fehlen. In der Provinz Chiang Mai geht das am besten im tropischen Maesa Elephant Camp, wo heute 47 Elefanten leben. Der aktuelle Star ist Meesa, das ein Jahr alte Elefantenbaby. Täglich wird eine Elefanten-Show zelebriert – die Dickhäuter werden geritten, gewaschen und führen Kunststückchen vor. Zudem wirbt der Betreiber mit dem weltbesten Elefantenmalen.

Ohne Vergleichsmöglichkeit muss gesagt werden, dass die Maesa-Elefanten ein impressionistisches Auge haben und äußerst beeindruckend den Pinsel schwingen. Camp-Manager Peechaya Kulmapijit erklärt: „Wir wollen die Intelligenz der Tiere zeigen. Dabei soll es aber nicht in einen Zirkus ausarten.“ Weitere Infos gibt es unter www.maesaelephantcamp.com.

Die Region um Chiang Mai ist berühmt für ihr Kunsthandwerk. Im beschaulichen Handwerksdorf Borsang – 13 Kilometer nördlich von Chiang Mai – wird die ursprüngliche Sonnenschirmherstellung in einem Refugium mit dem seltsamen Namen Umbrella Making Centre betrieben. Thailändische Frauen fertigen dort von Hand den klassisch-asiatischen Sonnenschirm. Während einer halbstündigen Tour durch die Manufaktur, die im vergangenen Jahr 30-jähriges Jubiläum feierte, erfährt der Besucher, wie aus Bambus, Palmwedeln und der Rinde des Maulbeerbaums in sieben Arbeitsstunden ein Sonnenschirm entsteht.

Danach warten im Souvenir-Shop handgefertigte Schirme in allen vorstellbaren Farben und Größen auf die Touristen. Für umgerechnet 90 Cent gibt es einen himmelblauen mit Narzissen verzierten Schirm. Der teuerste Schirm mit Drachenmotiv kostet hingegen knapp 34 Euro. Dafür bekommt der Käufer aber eine ganze Menge: Die Spannweite beträgt über zweieinhalb Meter. Informtionen per E-Mail an borsang(at)hotmail.com.
Arne Hübner
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