Indien

Dreieck mit Tiefgang

Baden und beten im Ganges.

Von New Delhi übers Taj Mahal und Varanasi nach Mumbai

Bekanntestes Monument Indiens: der Taj Mahal. Fotos: jm

Jeden Abend verabschieden sich die Hindu-Priester: Feierlich mit mantrischen Gesängen, Blüten und dem Duft von Sandelholz erweisen sie nach Sonnenuntergang dem Fluss die Ehre. Dem Ganges, der eigentlich eine Göttin ist, die sich wie eine Schlange ihren Weg durch Varanasi, der Heiligen Stadt der Hindus, bahnt. Ist der letzte Ton verhallt und sind die Rauchschwaden aufgelöst, darf kein Boot mehr fahren. Bis zum Morgengrauen, wenn die ersten Gläubigen in den Fluss eintauchen und den Tag mit Gebet und ritueller Waschung beginnen.

Varanasi ist Teil eines Routings, wie es Indien-Erstreisende gerne buchen: Der Weg führt von der politischen Hauptstadt New Delhi zum bekanntesten Monument des Landes, dem Taj Mahal, und über die religiöse Hauptstadt Varanasi in die Wirtschaftskapitale Mumbai, wo 20 Millionen Einwohner rund ein Drittel des indischen Bruttosozialprodukts erwirtschaften.

Indien ist kein einfaches Land für unerfahrene Urlauber. Selbst der eine oder andere Asien-Kenner kann schon mal an seine Grenzen stoßen: ob beim Essen oder im Bus, im Gewühl der Großstädte oder angesichts bitterer Armut. Was heißt schon Land? Indien ist ein Subkontinent auf 29 Breitengraden. Mit Frauen, die bunte Saris tragen, mit heiligen Kühen auf der Straße, heiligen Ratten in manchen Tempeln und in Trance befindlichen Sadus, mit trubeligen Märkten, traumhaften Sehenswürdigkeiten - und mit mehr als 1,2 Milliarden Einwohnern.

Was bleibt von einer Reise? 300 Fotos und eine Handvoll Erinnerungen? Für Indien trifft das nicht zu. Indiens Dichte überlagert alles. Indien ist vielleicht die letzte Exotik auf dieser Welt. Die Intensität der Erlebnisse kommt einer Achterbahnfahrt gleich. Bilder sind da nur ein schales Stück Papier. Da sind Riesenstädte, Moloche, kakofone Gebilde unserer modernen Zeit, aber immer mit archaischen Momenten, selbst in der Politiker- und Bürokratenstadt New Delhi.

Das Kastenwesen - offiziell zwar abgeschafft, aber immer noch weitgehend praktiziert - macht es möglich, dass millionenschwere Reiche und bettelarme Unberührbare nebeneinander leben, ohne dass sofort eine Revolution ausbricht. Es gibt Asketen, die nicht sprechen, wie in Varanasi, aber auch Programmierer von Weltruf, etwa in Mumbai. Doch alle, aus welcher Kaste oder welcher Branche auch immer, interpretieren die Kunst zu Leben stets als die Kunst zu Überleben.

Die unzähligen Hindu-Gottheiten erscheinen für Westler manchmal wie eine Mischung aus Kult und Fantasy. Es gibt permanent Widersprüche, die jedoch nur für den Besucher als solche erscheinen. Ein Inder kennt keine Widersprüche. In diesem Land greift alles ineinander und alles ist auch irgendwie anders. Sogar das Kopfnicken und -schütteln: Mit unnachahmlicher Leichtigkeit wackelt ein Inder mit dem Kopf von links nach rechts, wie wir beim Verneinen. Er aber meint nicht "Nein", sondern "Ja" damit ...

Wegen solcher Unwägbarkeiten, dem richtigen Essen und so mancher Grenzerfahrung ist es empfehlenswert, sich zumindest als Indien-Erstreisender in die Hände eines Spezialreiseveranstalters wie Enchanting-Travels zu geben, der nicht nur erstklassigen Service und sehr gute Reiseleiter, sondern auch maßgeschneiderte Erlebnisse für Individualisten bietet: Das kann sogar ein Treffen mit einem Priester in Varanasi sein, nachdem er den Ganges in den Schlaf gesungen hat (www.entchanting-travels.de).
Jochen Müssig
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