Korea

Seouls entspannte Schwester

Typisch Asien: Koreas zweitgrößte Stadt bietet Street Food in Hülle und Fülle.

Busan ist im Westen eher unbekannt – zu Unrecht

Ganz maritim: Der Fischmarkt ist ein Traum für Touristen. Fotos: fh

Blauer Himmel, weißer Sand, im Hintergrund eine Skyline blitzeblanker Wolkenkratzer: Die Promenade von Haeundae in Busan ist das Sinnbild des koreanischen Wirtschaftswunders der letzten fünfzig Jahre – und der beliebteste Strand des Landes, an dem im Sommer die Schönheiten flanieren. Kein Wunder, dass Busan hier und da auch als heimliche Sommerhauptstadt bezeichnet wird.

In Deutschland weckt Koreas zweitgrößte Stadt eher wenig Assoziationen: Busan? Da müssen die meisten Deutschen schon ziemlich lange nachdenken. Dabei ist die Metropole der fünftgrößte Hafen der Erde und Koreas maritimes Tor zur Welt.

Wie so viele Länder leistet sich auch Korea eine liebevolle Antipathie zwischen den beiden größten Städten: Seoul gegen Busan, Politik gegen Handel, konfuzianische Etikette gegen Weltoffenheit. Sogar geografisch könnten die beiden nicht weiter auseinander liegen. Busan im Südwesten des Landes ist die Stadt der Fischer und Kaufleute – eine Tatsache, die auf dem Jagalchi-Markt schier greifbar wird.

Lebende Kraken, Garnelen, Seegurken, Langusten und natürlich Fisch in Hülle und Fülle: Der Fischmarkt an der Uferpromenade von Busan ist ein Touristen-Fototraum. Von früh bis spät wird hier gehandelt und gefeilscht, hangeln sich die Oktopusse aus ihren Plastikbassins, nur um nach wenigen Sekunden wieder eingefangen zu werden, während sich Träger mit den Waren durch die Menge winden und für steten Nachschub sorgen.

Zugegeben, haltbare Souvenirs gibt es hier eher weniger. Doch dafür langt es, die Gudeok-Straße zu überqueren: Im Einkaufsviertel Nampo-dong lockt der Kleidermarkt nicht nur Studenten, sondern auch Touristen in die engen Gassen.

Shopping wird in Busan sowieso ganz groß geschrieben. Nicht nur die Märkte sind landesweit berühmt, die Stadt an der Mündung des Nakdonggang rühmt sich auch, mit dem Shinsegae Centum City das weltgrößte Einkaufszentrum zu besitzen.

Doch Busan hat auch kulturell einiges zu bieten: Wenn im Herbst das Internationale Filmfestival BIFF stattfindet, geben sich hier die asiatischen Stars der Branche die Klinke in die Hand. Für den Besucher bedeutet dies vor allem eines: Busan ist ein echter Vorreiter in Sachen Mode, Savoir-vivre und Coolness. Man gibt sich Mühe – nicht dass am Ende Seoul besser dastünde!


Françoise Hauser

Mit Highspeed
Die Korea-Rundreisen der Veranstalter umfassen in der Regel nur einen halben bis einen Tag in Busan. Wer die Stadt auf eigene Faust erleben will, erreicht sie ab Seoul per Highspeed-Zug in nur 2,5 Stunden. Sogar Tagestouren sind damit problemlos möglich.

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