Katar

Doha: Kurz mal in die Wüste

Das Katara Cultural Village ist eine Mischung aus Freilichtmuseum und Mall.

Das Katara Cultural Village ist eine Mischung aus Freilichtmuseum und Mall.

Neue Visaregeln vereinfachen auch Stopover-Besuche mit Qatar Airways

Futuristisch: Dohas neuer Flughafen entstand zum Teil auf künstlich gewonnenem Land.

Futuristisch: Dohas neuer Flughafen entstand zum Teil auf künstlich gewonnenem Land. Fotos: Katara Cultural Village, Hamad International Airport

Gerade mal zwei Jahre alt, ist der opulente Hamad International Airport Doha durchaus sehenswert. Besucher mit Zwischenaufenthalt in Doha dürften ihn trotzdem in Zukunft noch öfter links liegen lassen, denn seit Herbst 2016 macht es Katar stopoverfreudigen Besuchern um einiges leichter: Bis zu vier Tage dürfen Reisende nun mit dem kostenlosen Transitvisum einreisen, wenn die Transferzeit mindestens fünf Stunden beträgt. Grund genug, einen Blick auf die Stadt zu werfen: Lohnt sich der Aufenthalt? Und welche Orte gehören unbedingt auf die Besuchsliste?

Rund eine Million Einwohner hat das Emirat, mehr als die Hälfte von ihnen leben im Ballungsraum der Hauptstadt Doha, deren Ölreichtum unübersehbar ist. Das einstige Dorf der Fischer und Perlentaucher ist heute eine moderne Metropole. Allzu viel Altes und Orient-Klischees darf man hier daher nicht erwarten, sondern eher eine geballte Portion futuristischer Architektur mit einem Hauch Orient. Dies allerdings mit Ausblick, denn Doha liegt direkt am Meer.

Die meisten Besucher zieht es daher auch an die Uferpromenade, die Corniche, das Herzstück der Stadt. Fußfaule müssen sie nicht zwingend an Land erkunden: Vor allem abends lohnt sich auch die kleine Kreuzfahrt entlang der Corniche mit einem traditionellen Dhow-Boot.

Kulturell Interessierte könnten von der Küste aus einen Abstecher in die diversen Museen wie das Museum für Islamische Kunst einplanen. Ehrlich betrachtet dürften die meisten Stopover-Besucher jedoch schlicht auf Einkaufen und Basar-Atmosphäre aus sein. Zum Souq Waqif also. Der klassische Basar ist gar nicht so alt, wie er auf den ersten Blick wirkt. Seine Enge ist eher dem Klima geschuldet: Schmale Gassen lassen sich leichter überdachen und vor der Sonne schützen.

Teils noch im Aufbau, aber definitiv sehenswert ist das Katara Cultural Village im Norden von Doha: Die Mischung aus Freilichtmuseum, Art District und Shopping-Komplex soll bis 2020 per Brücke sogar mit dem Flughafen verbunden werden.
Für die Kaffeepause unterwegs muss es übrigens das Al Jazeera Media Café sein. Der mittlerweile weltweit bekannte TV-Sender lässt sich hier bei Kuchen und Schnittchen in die Karten beziehungsweise die Studios schauen.

Für die eine oder andere Attraktion geht es jedoch vor die Stadt. Weite Wege gibt es im kleinen Emirat naturgemäß nicht. Dafür aber viele Möglichkeiten, in kurzer Zeit in eine komplett andere Welt einzutauchen: Eine Wüstensafari lässt sich schon ab einem Tag Aufenthalt organisieren, je nach Veranstalter auch direkt ab Flughafen.
Wer nach einem langen Flug unbedingt „Action“ braucht, entscheidet sich am besten gleich fürs „Dune Bashing“: Im Jeep geht es dabei in Höllengeschwindigkeit die Sanddünen hinauf und natürlich wieder herunter.

Sprachprobleme sind übrigens selten: Gerade mal ein Sechstel aller Bewohner Dohas stammen aus dem Land selbst. Und sie sprechen mindestens genauso gut Englisch wie die meisten Gastarbeiter.
Francoise Hauser
Anzeige