Die japanische Metropole ist grüner als andere Millionenstädte
Sendai? Das liegt doch ganz oben im Norden!“ So lautet die Standard-Assoziation vieler Japaner. Und das ist durchaus Zeichen einer gewissen Skepsis: Für die meisten Inländer liegt die Millionenstadt schon ein kleines bisschen jenseits der unsichtbaren Zivilisationsgrenze, in Tohoku, dem überaus rauen Norden der Hauptinsel Honshu.
Große Teile der Region wurden überhaupt erst im 17. Jahrhundert von zähen Gesellen besiedelt. Wortkarg gibt man sich hier, schnörkellos und hart. Nur Hokkaido, die nördlichste der japanischen Hauptinseln, darf sich eines noch raueren Images rühmen.
Im Reich des Date Masamune
Dabei ist Sendai eine Wissenschaftshochburg mit immerhin 13 Universitäten und rund 75.000 Studenten und liegt noch nicht einmal weit vom Schuss, nimmt man Tokio als den japanischen Nabel: In weniger als zwei Stunden zischt der Hayabusa-Shinkansen, einer der schnellsten Züge der Welt, entlang der Küste bis nach Sendai, der Hauptstadt der Region Tohoku.
Und welch ein Kontrast: Schon am Bahnhof ist Schluss mit Drängeln und Schubsen: Sendai ist leer. Die „Stadt der Bäume“, so der treffende Beiname, ist wahrer Balsam für alle, denen Enge und Hektik der Hauptstadt-Agglomeration nach einigen Wochen Japan auf die Nerven fallen – und an den Neuankömmling deshalb geradezu verschenkt.
Ganz freiwillig war Sendais Bekenntnis zur räumlichen Großzügigkeit allerdings nicht: Im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört, wurde die Stadt Ende der 1940er Jahre von Grund auf neu geplant und gebaut. Viel Grün sahen die Stadtväter dabei vor, Parks und Alleen, die dem Spaziergänger im Sommer Schutz vor der Sonne bieten.
Nur der Nightlife-Bezirk Kokubuncho mit seinen schiefen Holzhäusern und schmalen Gassen bietet noch die Enge, die als typisch japanisch gilt. Den ersten und besten Überblick über die Stadt bietet die Burgruine im Südwesten der Innenstadt. Eingerahmt von gewaltigen Bergen liegt ihr Sendai zu Füßen, durchzogen von Grün, am Horizont das Wahrzeichen der Stadt, die 100 Meter große Statue der Bodhisattwa Kannon.
Dem wichtigsten Sendaier begegnet man hier auch gleich: Streng blickt der Feudalherr Date Masamune vom Denkmalsockel. 1601 gründete er die Stadt und regierte von hier aus sein Reich, das sich zum kulturellen und politischen Zentrum Nord-Honshus entwickelte. Von der Burgruine und dem gewaltigen Zuihoden-Mausoleum bis zum Familientempel Rinoji – fast alle Sehenswürdigkeiten stehen in Zusammenhang mit dem Date-Klan. Für Japaner übrigens einer der wichtigsten Gründe, Sendai zu besichtigen.
Kein Phönix aus der Asche
Im Westen war die Millionenstadt bis 2011 nahezu unbekannt. Erst das große Erdbeben katapultierte sie auf die Titelseiten der Zeitungen, schließlich lag sie direkt im Epizentrum. Wer nun eine Art „Phönix aus der Asche“ erwartet, liegt falsch.
Denn Sendai wurde nicht zerstört. Während der Tsunami den Küstenstreifen abräumte, überstand die Stadt die Erdstöße dank erdbebensicherer Bauweise praktisch ohne Schäden.
Große Teile der Region wurden überhaupt erst im 17. Jahrhundert von zähen Gesellen besiedelt. Wortkarg gibt man sich hier, schnörkellos und hart. Nur Hokkaido, die nördlichste der japanischen Hauptinseln, darf sich eines noch raueren Images rühmen.
Im Reich des Date Masamune
Dabei ist Sendai eine Wissenschaftshochburg mit immerhin 13 Universitäten und rund 75.000 Studenten und liegt noch nicht einmal weit vom Schuss, nimmt man Tokio als den japanischen Nabel: In weniger als zwei Stunden zischt der Hayabusa-Shinkansen, einer der schnellsten Züge der Welt, entlang der Küste bis nach Sendai, der Hauptstadt der Region Tohoku.
Und welch ein Kontrast: Schon am Bahnhof ist Schluss mit Drängeln und Schubsen: Sendai ist leer. Die „Stadt der Bäume“, so der treffende Beiname, ist wahrer Balsam für alle, denen Enge und Hektik der Hauptstadt-Agglomeration nach einigen Wochen Japan auf die Nerven fallen – und an den Neuankömmling deshalb geradezu verschenkt.
Ganz freiwillig war Sendais Bekenntnis zur räumlichen Großzügigkeit allerdings nicht: Im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört, wurde die Stadt Ende der 1940er Jahre von Grund auf neu geplant und gebaut. Viel Grün sahen die Stadtväter dabei vor, Parks und Alleen, die dem Spaziergänger im Sommer Schutz vor der Sonne bieten.
Nur der Nightlife-Bezirk Kokubuncho mit seinen schiefen Holzhäusern und schmalen Gassen bietet noch die Enge, die als typisch japanisch gilt. Den ersten und besten Überblick über die Stadt bietet die Burgruine im Südwesten der Innenstadt. Eingerahmt von gewaltigen Bergen liegt ihr Sendai zu Füßen, durchzogen von Grün, am Horizont das Wahrzeichen der Stadt, die 100 Meter große Statue der Bodhisattwa Kannon.
Dem wichtigsten Sendaier begegnet man hier auch gleich: Streng blickt der Feudalherr Date Masamune vom Denkmalsockel. 1601 gründete er die Stadt und regierte von hier aus sein Reich, das sich zum kulturellen und politischen Zentrum Nord-Honshus entwickelte. Von der Burgruine und dem gewaltigen Zuihoden-Mausoleum bis zum Familientempel Rinoji – fast alle Sehenswürdigkeiten stehen in Zusammenhang mit dem Date-Klan. Für Japaner übrigens einer der wichtigsten Gründe, Sendai zu besichtigen.
Kein Phönix aus der Asche
Im Westen war die Millionenstadt bis 2011 nahezu unbekannt. Erst das große Erdbeben katapultierte sie auf die Titelseiten der Zeitungen, schließlich lag sie direkt im Epizentrum. Wer nun eine Art „Phönix aus der Asche“ erwartet, liegt falsch.
Denn Sendai wurde nicht zerstört. Während der Tsunami den Küstenstreifen abräumte, überstand die Stadt die Erdstöße dank erdbebensicherer Bauweise praktisch ohne Schäden.
Francoise Hauser
Rundfahrten
Der Touristenbus „Loople“ tourt von 9 bis 16 Uhr durch die Stadt und führt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Das Tages-Ticket kostet 600 Yen (knapp fünf Euro), die einfache Fahrt 250 Yen. Genaue Infos zur Strecke gibt es unter www.sentabi.jp/loople/en.