Australien

Südaustralien: Die hüpfende Insel

Kangaroo Island in Südaustralien besticht nicht nur durch tolle Landschaft.

Kangaroo Island in Südaustralien besticht durch tolle Landschaft. Foto: aze

Kangaroo Island ist ein Reisebaustein, der sich lohnt

Kaum bricht die Dunkelheit herein, scheint die Insel zu hüpfen. Dann machen sich Heerscharen von Kängurus und den kleineren Wallabies auf Nahrungssuche. Überall blitzen Augen und schauen kleine Öhrchen aus den Büschen. Man muss bei einer Nachtsafari nur ruhig im Auto sitzen bleiben und schon ist man mitten drin im Geschehen.
Der Tourismus auf Australiens drittgrößter Insel ist noch recht überschaubar. Kleine Lodges, Pensionen und Resthouses geben hier den Ton an und schaffen eine familiäre, lockere Ferienatmosphäre, in der sich auch Familien richtig wohlfühlen. Rund 20 Conservations und Nationalparks schützen die einzigartige Flora und Fauna von Kangaroo Island. Eine Natur, die sich in der Isolation der Insel ungestört entwickeln konnte und zu keiner Zeit von Dingos, Kaninchen, Füchsen oder anderen Einwanderern heimgesucht wurde. Allein 250 teils unglaublich farbenfrohe Vogelarten begeistern die Birds Watcher. Und Botaniker kommen bei 850 einheimischen Gewächsen, Wildblumen und Orchideen auf ihre Kosten. Jede Ecke der Insel hat etwas Besonderes zu bieten. Im Seal Bay Conservation Park lebt in der von Klippen geschützten Bucht eine der größten Kolonien australischer Seelöwen. Hier tummeln sich Hunderte dieser bis fast drei Meter großen Kolosse, die so wenig Scheu vor Menschen haben, dass man – von Rangern geführt – an ihnen vorbeispazieren kann. In den Eukalyptuswäldern sind die putzigen Koalas zu Hause. Bei vielen der trägen Gesellen könnte man glauben, es sitzen Plüschtiere in den Bäumen – haben sie doch einen Knopf mit rotem Schleifchen im Ohr. Leider haben sich die Koalas so munter vermehrt, dass der Eukalyptusbestand und somit ihre Lebensgrundlage stark gefährdet ist. Darum läuft ein aufwändiges Sterilisationsprogramm. Und damit man die bereits behandelten Tiere erkennt, gibt?s den Knopf ins Ohr. Im Flinders Chase National Park beeindrucken verwitterte Steilklippen, am mit Tropfsteinen behangenen Kalksteinbogen Admirals Arch tummeln sich verspielte Pelzrobben, und wie von Künstlerhand geschaffen wirken die riesigen Granitskulpturen der Remarkable Rocks. Am spannendsten lässt sich die Insel während einer Allradtour entdecken – geführt von ausgebildeten Natur-Guides. Erreichbar ist die Insel problemlos: Von Adelaide aus fliegen Qantas und Kendell Airlines in 30 Minuten nach Kingscote.
Monika Zeller