Cook-Inseln

Cook-Inseln: Himmel auf Erden

Südsee-Feeling auf den Cook-Inseln: Meerblick von Rarotonga

Südsee-Feeling auf den Cook-Inseln: Meerblick von Rarotonga. Foto: FVA Cook-Inseln

Urlaub in der Südsee muss kein Vermögen kosten  

Der Inselbewohner kennt 71 Götter und zwölf Himmel. Ein Besucher der Cook Islands ist dagegen schon mit einem Himmel auf Erden zufrieden: Denn wer auf Rarotonga gelandet ist, fühlt sich schnell heimisch. Blumenkränze werden um den Hals gelegt und verströmen einen Duft, wie er wohliger und exotischer nicht sein kann. Warme, saubere Luft umschmeichelt den Körper. Freundliche Menschen lachen einen allerorten an. Und Papa Jake begrüßt die Ankömmlinge am Flughafen mit einem Ständchen und „Raro Tonga e“ – seit 20 Jahren schon.

Früher stand der Feuerwehrmann bis zur Landung einsatzbereit an seiner Spritze, zog sich dann schnell um und war im Blumenhemd und mit Six-String-Ukulele schneller im Ankunftsgebäude als die Flugpassagiere. „Heute spiele ich nur noch“, sagt Rentner Jake Numanga – 14-Mal pro Woche und fast jeden Tag im Jahr.

Der Himmel auf Erden ist kreisrund, fast vollständig von einem Riff umsäumt und mit 30 Kilometer Strand gesegnet. Wer Südsee-Träume ausschließlich mit Französisch-Polynesien, seiner Hauptinsel Tahiti und der Once-In-A-Lifetime-Destination Bora Bora gleichsetzt, ist bald ein armer Tropf. Nirgends ist der Südpazifik teurer als im französisch geprägten Teil.

Auf den Cookies dagegen ist vieles günstiger als in Europa und alles billig im Vergleich zu Französisch-Polynesien. Vor dem schönsten Strand auf der Cook-Hauptinsel Rarotonga, Muri Beach, geben die vier Inseln Motu Tapu, Motu Oneroa, Motu Koromiri und Motu Taakoka ein Klischeebild der Südsee ab. Schöne Zimmer mit Motu-Blick gibt’s ab 40 Euro, den eigenen Traum-Bungalow für 75 Euro: direkt am Strand vor der türkisfarbenen Lagune mit ihren Inseln. Als ob es sich um ein perfektes Bühnenbild handle, senkt sich einerseits der Ozean am Horizont dunkelblau ins Nichts und andererseits ragen die immergrünen Faltenberge oft bis in die weißen Wattewolken hinauf.

Ein Hideaway ist Akaiami. Hier kann man tatsächlich ganz alleine auf einer Insel nächtigen, pure Südsee-Atmosphäre genießen – für gerade mal 95 Euro in einer zweckmäßig eingerichteten Lodge, der einzigen auf all den Motus der traumhaften Aitutaki-Lagune, die den Vergleich mit Bora Bora aufgrund der nicht verbauten Küsten klar gewinnt. Abends weht ein laues Lüftchen, der Mond geht auf und steht bald rund und hell am Himmel, die ersten Sterne funkeln in der Lagune. Es ist kein Laut zu vernehmen. Jetzt müsste man die Zeit anhalten können.

Wer weniger Postkarten-Südsee, sondern südpazifischen Alltag sucht, wählt Atiu. Durchschnittlich wird die Cook-Insel jeden Tag von drei Touristen besucht. 575 Leute wohnen dort. Sie brauen Bier aus Orangen und bauen einen hervorragenden Kaffee an. Von Mitternacht bis fünf Uhr gibt’s zwar keinen Strom, doch der deutsche Buchhalter der Insel hat trotzdem seinen 92-jährigen Schwiegervater nach Atiu geholt – weil ihm diese Südsee besser gefällt als Bora Bora und das Altersheim im grauen Deutschland.

Jochen Müssig

 

Cook-Inseln: Nützliche Infos
Essen und Trinken auf den Cook Islands kann man gut, abwechslungsreich und trotzdem preiswert. Unterkünfte gibt es in allen Kategorien, vom Gästehaus bis zur Luxusvilla. Die Anreise von Deutschland via London erfolgt mit Air New Zealand über Los Angeles nach Rarotonga. Flüge zwischen den Inseln führt Air Rarotonga durch. Zur Einreise genügt ein EU-Reisepass und ein Weiter- oder Rückflug-Ticket. Impfungen sind nicht nötig, aber ein guter Mücken- und Sonnenschutz. Die Reisezeit ist ganzjährig.