Dänemark

Öresund-Design in Kopenhagen

Das Porzellan aus der Manufaktur Royal Copenhagen wird in alle Welt verkauft

Das Porzellan aus der Manufaktur Royal Copenhagen wird in alle Welt verkauft

In Dänemarks Hauptstadt werden Liebhaber schöner Formen fündig

Porzellanmalerin Mette Eriksen ist auf blaue Blumen spezialisiert.

Porzellanmalerin Mette Eriksen ist auf blaue Blumen spezialisiert. Fotos: rg

Fernseher von Bang und Olufsen, Glas von Holmegaard, Kaffeekannen von Stelton und Porzellan von Royal Copenhagen: Dänisches Design hat eine lange Tradition. 1960 eröffnete mit dem SAS Royal Hotel am Kopenhagener Hauptbahnhof das erste Design-Hotel der Welt, von der Fassade bis zur Türklinke vom legendären Arne Jacobsen gestaltet.
Doch die Mutter aller Design-Hotels hat Konkurrenz bekommen: Im nahe gelegenen Hotel Fox ist jedes Zimmer von einem anderen Designer gestaltet, man kann in bunter Pop-Art übernachten oder in völlig weißen Räumen. Und in dem Viertel zwischen den beiden Hotels liegen viele kleine Geschäfte, die Designer-Waren anbieten. Wer es klassischer mag, besucht den Flagstore der Manufaktur Royal Copenhagen mitten in der Innenstadt. Hier zieht die Malerin Mette Eriksen mit dem Pinsel feine Linien über Porzellan, auf der weißen Oberfläche entsteht das Muster Musselmalet aus kleinen blauen Blumen. Seit 1775 wird das hochwertige Porzellan in alle Welt verkauft, manche der handbemalten Stücke kosten mehrere Tausend Euro. Das Blumenmuster mag an Omas Kaffeetafel erinnern, doch die Manufaktur hat die Serie verjüngt, und seit Kronprinz Frederik und Kronprinzessin Mary die moderne Variante mit vergrößerten Blumen bestellten, ist das Porzellan auch bei jüngeren Leuten ein Verkaufsschlager. Besucher können sich auch selbst als Porzellanmaler versuchen und, natürlich unter Anleitung, das Blumenmuster auf ein Ei malen. Nach dem Einkauf lädt das angeschlossene Royal-Café zu einer Pause ein: Die „Smushis“, eine Mischung aus Sushi und Smörrebröd, erfüllen geschmacklich und ästhetisch die höchsten Ansprüche. Nicht weit davon in der Bredgade haben sich viele edle Möbelgeschäfte angesiedelt. Vielleicht werden einige der Stücke in naher Zukunft Design-Klassiker wie Arne Jacobsens „Schwan“ oder Verner Pantons „Stuhl“, die im Kunstindustriemuseum zu sehen sind. Die Bredgade beginnt übrigens am Nyhavn, der Ausgehmeile Kopenhagens. Und hier bekommt man auch einfach nur einen Hotdog.
Ricarda Gerhardt
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