Wer das Abenteuer sucht, braucht nur bis Mecklenburg-Vorpommern zu reisen
Jan Petzold lugt hinter grünem Blattwerk hervor. Mit Filzhut und khakifarbener Montur ist er von Kopf bis Fuß auf Abenteuer eingestellt, gerüstet für alle Spielarten der Natur. So hat sich der junge Mann auf dem Flyer abgebildet, der für sein Unternehmen Mecklenburg Adventure Tours (www.mecklenburg-adventure-tours.de) wirbt. Wer an den Expeditionen teilnehmen will, wählt den „Buschfunk“ an.
Für Wildniserlebnis muss man nicht bis in den Dschungel reisen, so die Geschäftsidee. Denn das Abenteuer liegt viel näher – im Nordosten Deutschlands, in Mecklenburg-Vorpommern. MA Tours bietet den Urlaubern eine Vielzahl von Expeditionsfahrzeugen an. Klassisch geht es mit Kompass und Landrover, sportlich mit dem Kanu oder Fahrrad und ungewöhnlich mit dem Buggy oder Heißluftballon. Doch der Anbieter hat noch mehr im Köcher: etwa Draisinenfahren, Bogenschießen und Mutproben im Hochseilklettergarten. Alle Aktivitäten lassen sich als Bausteine miteinander verquicken. Und wer zum Ausgleich etwas Wellness beimengen will – auch das machen Petzold und sein Team möglich. „Mal abschalten“ sollen die Leute, so sein Credo.
Und Mecklenburg-Vorpommern bietet die besten Voraussetzungen dafür. Kein anderes Bundesland ist so dünn besiedelt wie dieses. Ist man einmal von der Hauptstraße abgebogen, wird es schnell idyllisch. Geblümte Wiesen und Rapsfelder kontrastieren den jeansblauen Himmel, und der wiederum spiegelt sich in unzähligen Seen. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es das größte zusammenhängende Seengebiet Mitteleuropas, und mit der Müritz auch den größten deutschen Binnensee. Über die Mecklenburgische Seenplatte kann man von Berlin bis nach Hamburg auf dem Wasserweg gelangen.
Doch so viel Zeit bringen die wenigsten Urlauber mit. Laut Statistik bleiben sie nicht viel länger als vier Tage. Und nicht allen Reisenden gilt der Weg als Ziel. Wer einen festen Standort bevorzugt, findet entlang der Küste ein breites Angebot. Zu kleinen, familiären Pensionen und Luxushotels in weißer Bäderarchitektur haben sich moderne Resorts gesellt. Erst in diesem Sommer ist die TUI-Anlage Weiße Wiek im Ostseebad Boltenhagen in Betrieb gegangen. Ein Dorfhotel und ein Iberotel sprechen hier unterschiedliche Zielgruppen an: Familien, Paare, Wellness- und Aktivurlauber. Noch stehen die weißen und roten Kästen wie auf einer Modelllandschaft zusammen, doch wird sich das wohl verwachsen. Königlich lässt es sich auf der Terrasse des Iberotels speisen. Man muss sich bloß entscheiden, ob man lieber auf die Marina oder den Teller schauen will.
Dass TUI in Boltenhagen Revier markiert, kommt nicht von ungefähr. Deutschland belegt im Ranking der Zielgebiete mittlerweile Platz zwei hinter Spanien. Und Mecklenburg-Vorpommern wiederum führt die Hitliste der deutschen Urlaubsregionen an. Rund ein Viertel der Deutschland-Urlauber von TUI verbringen ihre Ferien in dem Bundesland.
Abenteuerland, wie es bei MA Tours heißt. Wie viel Abenteuer es wirklich sein soll, liegt natürlich beim Kunden. Wer sich etwa nach einer ausgedehnten Radtour nicht auf einem spartanischen Zeltlager, sondern auf einer Fünf-Sterne-Matratze betten will, bekommt diesen Kompromiss maßgeschneidert.