Österreich

Zwischen Wasserfall und Wolfsschlucht

Der kleine Ort Pertisau am Achensee ist Ausgangspunkt zu vielen spektakulären Wanderungen im Karwendelgebirge.

Wanderwoche im Travelcharme Hotel Fürstenhaus Am Achensee in Tirol

Blau, blau, blau blüht ... den Rest kennt man. Rosa ist aber auch schön. Fotos: Stuelpner/pixelio.de, Wolfgang Dirscherl/pixelio.de

In Pertisau am Achensee in Tirol scheint die Zeit still gestanden zu haben. So idyllisch geht es heute noch im letzten Ort am westlichen Ufer zu, mit dem die Besiedlung auf dieser Seeseite endet. Knapp 1.000 Meter über dem Meeresspiegel liegt der rund neun Kilometer lange See mitten im Karwendelgebirge, einem der größten Naturschutzgebiete Europas.

Am ersten Morgen im Hotel Fürstenhaus führt mein Weg direkt nach dem Frühstück in die Lobby. Jeden Tag bietet das Haus in dieser Woche eine Wanderung an. Manche starten direkt vor der Hoteltür, bei anderen bringt ein Minibus die Truppe hin und zurück. Schnell habe ich die anderen Wanderfreudigen anhand von Rucksäcken und Stöcken identifiziert.

Heute führt der Chef selbst. Hoteldirektor Wilfried Denk lotst unsere Zehnergruppe zunächst den breiten Weg am Seeufer entlang. Mal schimmert das Wasser smaragdgrün, mal nachtblau, mal helltürkis. Am gegenüberliegenden Ufer sind die noch schneebedeckten Gipfel des Rofangebirges zu sehen.

Hinter einem Laubwald stehen wir unvermutet vor einer großen Lichtung. Wie ein steinerner Wasserfall ergießt sich eine Steinmoräne Richtung See und hat eine Mondlandschaft gezaubert, über die wir hinweg balancieren. Gestärkt von der Rast auf den Holzbänken auf den saftigen Wiesen der Gaisalm bei Almdudler und Topfenstrudel geht es weiter zur Kapelle Scholastika. Von dort gleiten wir an Bord eines Schiffs der Achensee-Schifffahrt gemächlich durch die Abenddämmerung bis zur Schiffsanlegestelle direkt vor dem Fürstenhaus.

Nur wenige Meter sind es jetzt noch bis in die Wellnesswelt des Hotels, um den Tag gemütlich in Sauna und Dampfbad ausklingen zu lassen. Nach den ersten beiden Tagen hat sich ein harter Mitwandererkern etabliert, locker ergänzt von wechselnden Teilnehmern. An einem Tag geht es hinauf zum Feilkopf mit Panoramablick auf den See, gemütlicher ist die Wanderung zur Bärenbadalm, wo sich der Rückweg in Serpentinen durchs Perchertal schlängelt.

Wie auf einem Gemälde aus dem 19. Jahrhundert versinken beim Ausflug in die Wolfsklamm bei Stans die Bäume ringsherum im Nebel, ab und an bricht sich ein Sonnenstrahl Bahn. In der Wolfsklamm ziehen sich etwa 360 Stufen eng an den Felswänden entlang in die Höhe, Holzbrücken queren den mal lauter, mal leiser rauschenden Bach. Ab und zu heißt es sogar „Kopf einziehen“, um nicht an eine Felsnase zu stoßen.

Gemächlich geht es durch den Wald weiter zum St. Georgenstift hinauf, der bereits hoch über uns auf dem Bergsattel thront. Am Ende der Woche bin ich komplett überrascht, welch vielfältige Wandereindrücke auf diesem kleinen Terrain möglich waren.

Weitere Informationen zur Wanderwoche im Fürstenhaus Am Achensee unter www.travelcharme.com.
Simone Spohr