Deutschland

Würzburg: Stadt mit Charme

Morgens ein beliebtes Fotomotiv, abends beliebter Treffpunkt – die alte Mainbrücke

Würzburg ist umgeben von grünen Weinbergen. Fotos: Congress-Tourismus-Würzburg/A.Bestle

Zugegeben, der Würzburger Bahnhof wirkt nicht gerade besonders einladend. Wer dort ankommt, könnte im ersten Moment ob der tristen Atmosphäre versucht sein, seine Koffer in den nächstbesten ICE zu werfen und von dannen zu fahren. Was ein Fehler wäre. Nur wenige Schritte weiter zeigt das unterfränkische Städtchen, was es zu bieten hat. Und warum es als Tipp in vielen Reiseführern auftaucht.

Der Charme der Stadt umfängt den Besucher schon beim Spaziergang durch die Fußgängerzone. Vorbei geht’s am schmucken Juliusspital. In dem prachtvollen Gebäudekomplex aus dem 16. Jahrhundert sind unter anderem ein Krankenhaus und ein Seniorenstift untergebracht. Und eine Weinstube, wo unter anderem edle Tropfen aus dem zur Juliusspital-Stiftung gehörigen Weingut ausgeschenkt werden – dem zweitgrößten Deutschlands.

Würzburg und Wein gehören zusammen wie Queen Elizabeth und Prinz Philipp. Bekannte Weinlagen wie der Würzburger Stein und Randersacker Pfülben umgeben das Städtchen und sorgen für mediterranes Flair. Wer bei Sonnenschein im Sommer und Herbst durch die üppig grünen Weinberge wandert, der könnte schon einmal leicht die Orientierung verlieren: Italien? Frankreich? Ach ne, Würzburg!

Weit in die Ferne lässt sich von den Weinbergen aus blicken. Winzig klein erscheinen die Schiffe, die auf dem Main schippern. Die wunderschöne Altstadt mit Dom und Alter Mainbrücke, auf der ein edler Tropfen besonders gut schmeckt, ist am besten von der Festung Marienberg aus zu überschauen. Sie diente jahrhundertelang als Herrschaftssitz der Würzburger Fürstbischöfe. Dort waren die Herrschaften vor Hochwasser sicher und konnten drohendes Ungemach schon in weiter Ferne erkennen.

Führungen versetzen die Gäste in alte Zeiten zurück, Scherenbergtor, Bergfried, Riemenschneiderverlies und Wehrgang stehen im Mittelpunkt der Besichtigungstour.
Die Ansicht der auf der anderen Mainseite über der Innenstadt thronenden Festung ist eines der bekanntesten Postkartenmotive. Die Festungsanlagen reichen hinunter bis zum Main. Dort wurde nach der Landesgartenschau 1990 der Landesgartenschau-Park angelegt.

Auch in diesem Jahr richtet Würzburg erneut eine Gartenschau aus. Im neu entstehenden Stadtteil Hubland setzen sich die Besucher mit Fragen wie „Wie lässt sich Natur mit Expansion denken?“ und „Wie verträgt sich Urbanisierung mit Ökologie?“ auseinander. Zudem können sich die Gäste selbst ein Bild davon machen, wie sich das neue Viertel in das Bild der Stadt mit dem großen Charme passt. In das Bild einer Stadt, an die sie ihr Herz verlieren werden, wenn sie erst einmal den Bahnhof hinter sich gelassen haben.

Ute Fiedler

Mehr als Gartenschau
Vom 12. April bis 7. Oktober ist in Würzburg Landesgartenschauzeit. Das Programm zeigt, dass es um viel mehr geht als Gartenkunst. Unter anderem Kooperationen mit dem Mainfranken Theater, der Hochschule für Musik und dem Mozartfest sorgen für ein abwechslungs‧reiches Programm. Infos gibt es im Internet unter www.lgs2018-wuerzburg.de.

Anzeige