Frankreich

Paris: Mona Lisa trifft Goofy

Ohne einen Besuch im Disneyland ist für viele Kinder ein Paris-Aufenthalt nicht komplett. Foto: philipbase/www.pixabay.de

Paris mit Kindern ist mit genügend Zeit auch für die Eltern ein großes Vergnügen

„Guck mal, der hat nur noch einen Arm. Und bei der da ist die halbe Nase weg.“ Stimmt. Außerdem haben die wenigsten noch ihre kompletten Füße und Hände sind ebenfalls Mangelware. Solche Gespräche führt man, wenn man mit einem Siebenjährigen im Louvre in Paris unterwegs ist. In der Abteilung, in der Hunderte griechische und römische Statuen aus der Antike stehen. Auch Marmor hält eben nicht ewig.
Weshalb man überhaupt mit einem Zweitklässler im Louvre ist? Weil man ja immer hofft, dass sich das eigene Kind wundersamerweise für Hochkultur begeistern lässt – und weil der zehnjährige Bruder großer Leonardo-da-Vinci-Fan ist und unbedingt die Mona Lisa sehen möchte.

Vor der stehen wir kurze Zeit später. Der Große ist vollkommen fasziniert, der Kleine irritiert, was der ganze Trubel soll. „Ich finde die hässlich.“ Die Konsequenz: Ein Elternteil zieht mit einem Kind weiter zu den hoffentlich gruseligen ägyptischen Mumien, der andere schaut sich mit dem anderen Kind noch ein paar Dutzend weitere italienische Meister an.

Allerhand Wünsche
So ist das, wenn man mit Kindern auf Städtereise ist: Kompromisse sind alles – und bei guter Planung kommt irgendwie doch jeder zu seinem Recht. Da ist Paris keine Ausnahme. Unser Familien-Spagat bewegt sich in drei Tagen zwischen Eiffelturm, Metro fahren, Eis essen und Rolltreppe im Centre Pompidou ausprobieren (Kinderwunsch) und sich einfach ein bisschen durch die Stadt treiben lassen – und am Abend ein Glas Wein am Seineufer trinken (unrealistischer Elternwunsch). Das meiste davon klappt – auch, wenn vieles dann doch mehr Zeit in Anspruch nimmt als gedacht. Wenn jeder Süßigkeitenautomat in der Metro erst noch auf eventuell vergessenes Münzgeld abgesucht werden muss, dauert es eben ein bisschen länger. Aber egal. Ist ja Urlaub.

45 Minuten bis Disneyland
Ein Paris-Urlaub wäre für Kinder heutzutage aber nicht komplett, wenn man nicht auch noch bei Mickey, Goofy und ihren Freunden vorbeischauen würde. Die Fahrt ins Disneyland Paris ist dank regelmäßiger Zugverbindungen von der Innenstadt aus absolut unstressig, sehr günstig und dauert gerade mal 45 Minuten.

Nummer eins auf der Liste der angepeilten Attraktionen: der „Star Wars Hyperspace Mountain“. Bereits zu Hause als „das Krasseste, was es da gibt“ identifiziert, löst die Achterbahn alle Versprechungen ein. Wer seine Kinder mal im glückseligen Adrenalinrausch erleben möchte: Auf ins Disneyland Paris.

Im Anschluss beginnt die Suche nach Goofy. Denn was dem einen Kind die Mona Lisa war, ist dem anderen Mickeys sympathisch-trotteliger Kumpel mit den langen Ohren. Ein Muss und nicht verhandelbar.
Goofy drückt sich im Walt Disney Studios Park herum – alleine deshalb hat es sich gelohnt, im Voraus Karten für beide Parks zu besorgen. Einmal den Kopf getätschelt, und schon ist das Kind zufrieden und kann weiterziehen zur rasanten 4D-Fahrt mit dem Nagetier-Chefkoch Remy aus dem Film Ratatouille.

Schnell noch gruseln
Im Disneyland Park ergeht es uns nicht viel anders als in der Stadt: Es gibt viel zu viele Attraktionen und viel zu wenig Zeit, um sich alles genau anzuschauen und auszuprobieren. Schnell noch die Parade ansehen, einmal Olaf, dem Schneemann aus der „Eiskönigin“, zuwinken und – bitte, bitte, durchs Gruselhaus „Phantom Manor“. Wird erledigt, aber irgendwann machen auch die hartgesottensten Eltern schlapp. Gegen das „Ich will aber nicht nach Hause“-Gejammer hilft dann nur noch eins: das Versprechen, bestimmt wiederzukommen. Bald.

Susanne Layh
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