Mit einer Hauptstadt voller Esprit und Geschichte und wundervollen Gärten im Inneren der Insel hofft Malta aufs Comeback
Malta kann sich sicher wähnen, nach dem Corona-Chaos schnell wieder zum Topreiseziel zu werden: Die Insel ist bei Sprachreisenden genauso angesagt wie bei Tauchern auf der Suche nach historischen Wracks. Für Kreuzfahrt‧anbieter gibt es kaum eine Alternative zum einzigartigen Hafen von Valetta. Und auch für Kurzreisende hat sich die Hauptstadt längst als perfektes Citybreak-Ziel etabliert.
Das hat vor allem damit zu tun, dass die zwischenzeitlich heruntergekommene und zum Teil entvölkerte Altstadt Valettas zu neuem Leben erwacht ist. Dabei spielt der Tourismus eine wichtige Rolle: Er trug maßgeblich dazu bei, alte Wohnhäuser und Palazzi wiederzubeleben.
Einige von ihnen wurden zu Ferienwohnungen, andere zu schicken Boutique-Hotels. Allein in der St. Pauls Street reihen sich kleine, elegante Palazzo-Hotels wie das Paolino, das Jean Parisot und das Prince d’Orange wie Perlen an der Kette aneinander. Hinzu kommen schicke Häuser wie das Hotel Castille, das elegante SU29 Boutique Hotel und der eher klassische Palazzo Cosiglia.
Andere Palazzi, fast alle davon aus dem 16. und 17. Jahrhundert und in feinstem Barock errichtet, laden die Besucher zwar nicht zum Übernachten, aber immerhin zum Besuch ein. Der Palast der Großmeister des Johanniterordens in Valletta ist ein angenehmes Muss, der Palast des Großinquisitors in Birgu auf der anderen Seite des Grand Harbours dagegen eine eher traurige Angelegenheit: Hier wurden im Mittelalter jene Menschen eingekerkert und gefoltert, die der katholischen Kirche ein Dorn im Auge waren.
Der Besuch ist lohnenswert und interessant, deutlich gemütlicher sind dagegen die Paläste auf dem Lande. Einer von ihnen, der San Anton Palace bei Attard, dient im Winter als Residenz des Präsidenten Maltas. Im Sommer ist er für Touristen geöffnet. Auf sie warten liebevoll restaurierte Räume und der angeblich schönste Garten Maltas.
Eine Spur kleiner, aber ebenso interessant ist der Palazzo Parisio in Naxxar. Repräsentative Säle im eklektischen Stil des 19. Jahrhunderts, ein großartig angelegter Garten mit Nutzpflanzen wie Orangenbäumen und zahlreichen Kräutern sowie ein elegantes Gourmet-Restaurant sorgen für sehr interessante und entspannte Stunden. Ganz preiswert ist Letzteres freilich nicht. Denn Adel verpflichtet.