Österreich

Wie Kanzler und Kaiser

Die Kaiservilla in Bad Ischl ist im Rahmen einer Führung zu besichtigen

Die Kaiservilla in Bad Ischl ist im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Foto: ah

Salzkammergut: Der Wolfgangsee und Umgebung sind ein ideales Sommerziel – auch für Wanderer

Blick auf St. Wolfgang mit dem Weißen Rössl im Vordergrund

Blick auf St. Wolfgang mit dem Weißen Rössl im Vordergrund. Foto: ah

Das Hotel Bergrose Hideaway

Das Hotel Bergrose Hideaway. Foto: ah

Helmut Kohl wusste, was er tat. 30 Jahre lang hat der ehemalige Bundeskanzler seine Ferien am Wolfgangsee im österreichischen Salzkammergut verbracht. Jeden Sommer urlaubte er mit seiner Familie vier ­Wochen lang in St. Gilgen in einer Villa direkt am See.

Wir können gut verstehen, warum. Je höher die Gondel der Zwölferhornbahn uns bringt, desto mehr öffnet sich der Blick auf den von einem schlanken Zwiebelturm überragten Ort, das grünblaue Wasser des Wolfgangsees und die Berge, wo zwischen den dunkelgrünen Bäumen grüne Almwiesen hervorblitzen.

Fantastischer Blick vom Zwölferhorn

Von der Bergstation sind es nur wenige hundert Meter bis zum Gipfel des 1.522 Meter hohen Zwölferhorns. Von hier bietet sich ein fantastischer Blick auf unzählige Alpengipfel bis zum schneebedeckten Dachstein. Wir starten auf dem Zwölferhorn mit einer elf Kilometer langen Tour, die uns auf dem Panoramarundweg zum Pillstein führt, dann in einem Auf und Ab auf dem Grat zum Illinger Berg – mal zwischen ­Lärchen und Fichten hindurch, mal durch ­blühende Wiesen.

Auf schmalen Pfaden steigen wir ab zum ­weitläufigen Spitzeck-Plateau, wo Pferde und Kühe grasen. Nach einer Stärkung auf der ­Illingeralm wandern wir wieder zurück in Richtung Zwölferhornbahn.

Weißes Rössl diente als Filmkulisse

Am nächsten Morgen geht es aufs Wasser. Von Strobl am östlichen Ende des Wolfgangsees ­fahren wir mit dem Linienschiff in den Hauptort St. Wolfgang. Ruhig gleitet unser Schiff über die glatte Wasseroberfläche. Schon von weitem ist die gelbe Fassade des berühmten „Weißen Rössl“ zu erkennen. Das Hotel diente 1960 als Kulisse für den Film „Im Weißen Rössl“ mit Peter ­Alexander und Waldtraut Haas.

Auf die Rössltorte müssen wir verzichten, denn wir wollen wandern. Und zwar zum Schwarzensee. Schnell haben wir das quirlige Zentrum von St. Wolfgang hinter uns gelassen. Über schmale Sträßchen geht es durch Wiesen beständig ­bergauf. Wir erreichen den kühlen Wald und schließlich den Schwarzensee.

Kaiser Franz Josef war Stammgast

Im Biergarten des Gasthofes „Zur Lore“ am Ufer machen wir Pause, bevor es über unzählige Treppenstufen durch die abenteuerliche Wirerschlucht bergab geht. Am Ende bringt uns der Bürgl-Panoramaweg auf Holzstegen über dem Wasser des Wolfgangsees nach Strobl zurück. Den Sprung in den See haben wir uns verdient.

Nicht nur Helmut Kohl wusste die Vorzüge des Salzkammerguts zu schätzen. 60 Jahre lang kam der österreichische Kaiser Franz Josef zur ­„Sommerfrische“ nach Bad Ischl. In dem Kurort, der in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas ist, kann man die Kaiservilla im Rahmen einer ­Führung besuchen.

Zurück zum Wolfgangsee geht es zu Fuß. Vorbei an den schönen Villen des alten Kurbads, steigen wir steil zum Kalvarienberg mit seiner barocken Kirche hinauf. Durch Felder und Wald geht es zum Nussensee, einem versteckten Bergsee, 
zu dem schon Sisi gerne gewandert sein soll. Wir folgen dem Nussenbach hinunter ins Tal. Auf dem Flussuferpfad spazieren wir entlang der Ischler Ache nach Strobl an den Wolfgangsee ­zurück.
Hier trifft man sich am Abend an der Promenade, um zuzuschauen, wie die Sonne hinter den Bergen versinkt und das Wasser rötlich färbt. Wir kommen auf jeden Fall wieder. Vermutlich jedoch nicht ganz so häufig wie Helmut Kohl. Oder der Kaiser.

Sternwandern am Wolfgangsee

Die Wanderungen sind Teil des siebentägigen ­Pakets „Sternwandern am Wolfgangsee“ von ­Eurohike. Gäste wohnen im Vier-Sterne-plus ­Wellness-Hotel Bergrose Hideaway in Strobl, 
in dem drei Generationen der Familie Zopf-Edlinger für das Wohl der Gäste sorgen. 
Das stilvolle Hotel bietet moderne Zimmer, eine sehr gute Küche, einen Wellness-Bereich 
mit Indoor-Pool sowie eine schöne Gartenanlage an der Ischler Ache (ideal zur Abkühlung 
nach der Sauna!) mit Blick auf die Berge. Fahrräder stellt Eurohike kostenlos zur Verfügung. Infos unter www.eurohike.at.

Von Julia Treuherz