La Reunion

La Réunion: Frösche im Paradies

Liegerad mit Wasserglas: Thomas Hahn gibt alles

Das deutsche Team überzeugt bei der Rallye Mascarun

Das deutsche Team: Thomas Hahn, Marie-Christin Strecker vom FVA La Réunion, Barbara Mielke, Alexander Reiff und Monique Lammers-Henn

Ananas pflanzen ist eine stachelige Sache

Die ganze Vielfalt der Insel lässt sich auf einem Heliflug erleben. Fotos: sl

"Nehmen Sie im Kreisverkehr die sechste Ausfahrt.“ Das Navi bleibt beharrlich, was ja nun mal so seine Art ist. Was aber tun, wenn es nur vier Ausfahrten gibt? Einmal drumherum und dann die zweite? „Am besten, man ignoriert die Dame und fährt nach Gefühl“, so Monique Lammers-Henn vom Reisebüro Lux-Reisen in Bonn. Das ist auf La Réunion meistens keine schlechte Idee, denn besonders groß ist die Insel im Indischen Ozean nicht.
Neben Lammers-Henn durften auch Barbara Mielke, Alexander Reiff und Thomas Hahn Mitte Juni nach La Réunion fliegen, um Deutschland bei der diesjährigen Rallye Mascarun zu vertreten. Mit an den Start gingen zudem je vier Reiseprofis aus Belgien und der Schweiz sowie – allerdings in einer gesonderten Wertung – drei französische Teams. Ihr Ziel: Innerhalb von fünf Tagen bei verschiedenen Wettkämpfen so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um am Ende einen bis dahin geheim gehaltenen Preis abzusahnen.
„Nicht an den Haltegriff drücken! Nicht!“ Monira Godet gibt alles, aber auch die Anweisungen der lustigen Segway-Führerin aus Saint-Pierre können nicht verhindern, dass das Ding nicht immer dort hinfährt, wo es hinfahren soll. Komischerweise hupt keiner. Dabei rollt das ganz in einheitliches Grün gekleidete deutsche Team (inoffiziell: die Frosch-Gruppe) wackelig und im Schneckentempo durch das kleine Städtchen an der Südküste der Insel und hält an jeder Kreuzung den kompletten Verkehr auf. Die erste Challenge im Anschluss: Fragen zu verschiedenen Baudenkmälern beantworten. Erfolg: mäßig. Challenge Nummer zwei: Einen Hindernis-Parcours mit dem Segway bewältigen. Erfolg: ebenfalls mäßig. „Ich glaube, wir waren gar nicht so schlecht“, stellt Thomas Hahn vom gleichnamigen Reisebüro in Hersbruck fest.
Besser läuft es in den kommenden Tagen beim Erkennen landestypischer Geschmacksrichtungen („Sternfrucht? Wie schmeckt denn Sternfrucht?“) oder beim Korbflechten („Nee, Alex, erst eins oben und dann zwei unten, sonst sieht das doof aus!“).
Richtig abenteuerlich wird es, als das Team in die Berge zum Vulkan Piton de la Fournaise aufbricht. Serpentine um Serpentine geht es nach oben. Es steigen aus: eine freudestrahlende Monique Lammers-Henn („Besser als Nürburgring!“) und drei Beifahrer, deren Gesichtsfarbe sich der ihres T-Shirts bedenklich angenähert hat. Die Landschaft oben ist beeindruckend. Weite grüne und gelbe Grasflächen, durch den Wind geduckte Bäumchen und Berge in jeder Himmelrichtung. 
Serpentinen satt gibt es auch am kommenden Tag auf dem Weg zum Talkessel von Salazie. So karg die Landschaft noch wenige Kilometer Luftlinie entfernt am Vulkan war, so üppig zeigt sich die Natur hier. Wasserfälle stürzen dicht bewachsene Berghänge hinab, an jeder Ecke tropft und gurgelt es. 
Das Finale der Rallye Mascarun findet in der Inselhauptstadt Saint-Denis statt. Noch mal rennen, noch mal alles geben und sich auf dem Parcours möglichst nicht verirren. Klappt. Klappt sogar ganz super, denn aus der deutschen Froschgruppe wird am Ende das Gewinner-Team. Der Jubel ist groß, denn als Preis winkt für jeden eine einwöchige Reise für zwei Personen.
Sie werden also wieder zurückkommen zu Vulkanen, Wasserfällen, weißen und schwarzen Stränden, zu hohen Bergen und zerklüfteten Tälern. Oder wie Barbara Mielke sagt: „Wir dürfen wieder ins Paradies!“  

Susanne Layh

Anreise La Réunion

Die Anreise nach La Réunion erfolgt mit Umstieg in Paris: Air France/KLM fliegt von Deutschland aus zum Flughafen Charles de Gaulle und weiter ab Orly (für den Transfer zwischen den Flughäfen sollten mindestens 4,5 Stunden eingerechnet werden). Mit einem Zubringer von Lufthansa kann man mit Air Austral ohne Wechsel des Flughafens in Paris Charles de Gaulle umsteigen.