Trinidad & Tobago

Tiefenentspannte Karibikinseln

Kolibris gehören zu den Hauptattraktionen der Inseln

Trinidad & Tobago: Bunte Vögel, bunte Fische und eine bunte Bevölkerung – der Doppelstaat macht gute Laune

Viele Strände zum Chillen gibt es auch

Vogelschwärme steigen überall in die Luft: Fotos: bel

Wenn Theo Ferguson sein Haus verlässt, tritt er ein ins Reich der Fabelwesen. In seinem Garten am Rand des Urwalds schwirrt ein Reigen daumengroßer Feen. Sie tragen metallisch schimmernde Kleider in Saphirblau, Rubinrot und Smaragdgrün und sausen pfeilschnell durch die feuchtheißen Tropenlüfte. 
Theo ist pensionierter Universitätsdozent und teilt seinen Garten im Norden Trinidads mit Hunderten Kolibris. „Kolibris haben den schnellsten Flügelschlag der Welt und können senkrecht aufwärts und sogar rückwärts fliegen“, schwärmt er. Er hat nektarreiche Heliconias und Ingwer angepflanzt und Zuckerwasserspender aufgehängt. Sie locken 13 der 16 auf Trinidad vorkommenden edelsteinfarbenen Waldgeister in seinen Garten.
Trinidad und Tobago sind die südlichsten Inseln der Kleinen Antillen. Regenwälder mit Wasserfällen prägen das Innere der Karibik-Eilande, spektakuläre Strände und Korallenriffe den Saum. Die Feierlaune vereint das Völkergemisch aus ehemaligen afrikanischen Sklaven, asiatischen und europäischen Einwanderern. „Liming“ nennt man hier das, was anderswo „Chillen“ heißt. Haifisch-Brötchen und Tänze zu Steelpan-Musik sind die wichtigsten Zutaten, auch beim berühmten Karneval. Die zweite Besonderheit der kleinen Republik ist die außergewöhnliche Artenvielfalt. Sie liegt nur elf Kilometer vor der Küste Venezuelas und war bis zur letzten Eiszeit Teil des südamerikanischen Kontinents. Von dieser Landverbindung blieben 433 Vogel- und 620 Schmetterlingsarten, dazu Ozelot, Brüllaffe und Anakonda. Vogelfreunde wie Prinz Philipp, Charles und Camilla haben aus diesem Grund die Inseln besucht.
Ebenso farbenfrohe Schwärme tummeln sich vor Tobagos Küsten. Im Glasbodenboot erklärt Kapitän Michael die Unterwasserwelt des Buccoo Reef. 
Gehörnte Einhorn-, orangefarbene Doktor- und blau-gelbe Kaiserfische schwimmen vorbei. Auch Schildkröten, Rochen und scheue Haie gehören zur Fauna des Meeresschutzgebietes. Beim Schnorcheln erkunden die Urlauber die türkisen Fluten. 
Der zweite Stopp gilt dem „Nylon Pool“. „Prinzessin Margaret hat ihn auf ihrer Hochzeitsreise so genannt, weil das Wasser so durchsichtig war wie ihre Nylonstrümpfe“, berichtet Michael. Und lässt keinen Zweifel am Wahrheitsgehalt einer weiteren Mär. „Wer hier badet, wird zehn Jahre jünger!“ 
Keiner lässt sich die Gelegenheit entgehen, im seichten Wasser zu planschen und an einen Jungbrunnen zu glauben. Wie so oft endet auch dieser Tag in einer Party. Am einsamen Palmenstrand „No Man’s Land“ gibt es Cocktails und ein Meeresfrüchte-Barbecue zu Bob Marley Songs. Dann fordert die Crew die Gäste zum Tanz. Limbo und Reggae unter Kokoswedeln. Entspannter kann man nicht feiern.
Helgard Below