Barbados

„Drink Rum and keep it simple“

Ruel Stanford bringt den Urlaubern seine Heimatinsel Barbados näher. Foto: rh

Eine Jeep-Safari auf Barbados ist eine Rundfahrt durch den Heiligenkalender

„Hello honey“ begrüßt Island-Safari-Guide Ruel Stanford jede zweite Passantin, die er von seinem Fahrersitz aus am Straßenrand sieht – und meist erhält er ein fröhliches „Hello sugar“ zur Antwort.

Dass Barbados eng mit dem Thema Zucker verknüpft ist, zeigt sich während der Jeep-Fahrt durchs Inselinnere schnell – dort wächst vielerorts noch immer das Zuckerrohr, eine Pflanze, die den britischen Siedlern der Insel einst zu Wohlstand verholfen hat. Und in mehreren Destillerien brennen die Insulaner hervorragenden Rum, eine Tradition, mit der auf der Insel im Jahr 1703 begonnen wurde.

Doch auf der Island-Safari lässt sich weit mehr entdecken, etwa der fast menschenleere Norddistrikt St. Lucy, die malerische Little Bay im Nordwesten der Insel, in der schwarze Felsen und Klippen mehrere kleine Natur-Pools formen. Zu sehen ist auch die an Holland erinnernde Morgan-Lewins-Windmühle im Inselbezirk St. Andrew, eine ehemalige Zuckermühle, die bis 1947 in Betrieb war.

Die elf Bezirke der knapp 24 Kilometer langen und 22,5 Kilometer breiten Insel sind allesamt nach Heiligen benannt, und so gerät die Jeep-Safari zu einer Rundfahrt durch den Heiligenkalender: Wir starten in St. James, fahren weiter nach St. Peter, genießen die Aussicht in St. Lucy und besuchen den Distrikt St. Andrew im Norden der Insel, einen hügeligen und bergigen Bezirk, der die britischen Siedler an die schottischen Highlands erinnerte – und der deshalb noch heute der Scotland-Distrikt genannt wird.

Nach einem Aussichtsstopp steuert Stanford den Jeep, auf dessen Ladefläche zehn Besucher sitzen, hinunter zur Ostküste – zuerst zum Walkers Beach, dann zum Cattle Wash Beach. „Der Walkers Beach heißt so, weil man hier, so wie an vielen Stränden an der Ostküste, nur laufen kann, aber nicht schwimmen, erläutert Stanford. Und am Cattle Wash habe man früher die Kühe zum Waschen ans Meer gebracht. Eine Namensgebung, die nach einfachen Regeln erfolgt.

Das gilt auch für den originellsten Rum-Shop im Bezirk St. Andrew, die Nigel Benn Auntie Bar. Der Name ist Programm – denn der Rumshop gehört der Tante des ehemaligen britischen Boxchampions Nigel Benn. „Drink Rum an keep it simple“, dieses Prinzip, versichert Stanford, gilt auf Barbados – einer Insel, die mehr ist als nur ein Badeziel, nicht nur bei der Namensgebung.

Kurz darauf hält er zum Picknick an – und öffnet eine Kühlbox mit zwei Plastikkanistern. Einer von ihnen ist gefüllt mit Fruit Punch, der nächste enthält Rum Punch, ein Mixgetränk, das auf Barbados auch Jungle Juice genannt wird.Inselsafaris im Jeep werden von Island Safaris Barbados organisiert, weitere Infos www.islandsafaribarbados.com.
Rainer Heubeck
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