Mexiko

Baja California: Hotspot am Kalifornischen Golf

Die Halbinsel ist in Deutschland nahezu unbekannt

Das größte Problem von Baja California Sur ist die Erreichbarkeit, denn der Weg zur Halbinsel südlich vom US-Bundesstaat Kalifornien führt für Flugreisende über Mexiko-Stadt, San Francisco oder Los Angeles. Nur rund 500 Deutsche haben sich 2016 hierher verirrt. Die touristische Infrastruktur in und um die Touristenorte La Paz, Loreto und insbesondere um Los Cabos am Südzipfel der Halbinsel ist jedoch vorhanden. Auf vier internationalen und drei nationalen Flughäfen kommen Flugreisende in Baja California Sur an.

Rund 16.000 Hotelzimmer stehen bereit – darunter zwei Riu-Hotels, 3.000 weitere sind in Planung – vorwiegend im Luxussegment. Im vergangenen Jahr wurden zwei Fünf-Sterne-Resorts eröffnet, 2017 und 2018 kommen neun weitere hinzu – darunter ein Ritz Carlton Reserve, ein Four Seasons und ein Hard Rock Hotel mit 640 Zimmern. „Mit dieser Hotelgröße ist für uns das Limit erreicht. Im Schnitt zählen unsere Resorts rund 200 Zimmer“, sagt Rodrigo Esponda von Visit Los Cabos, der die südlichste Destination der Halbinsel repräsentiert.

US-Touristen sind in Baja California Sur führend. Sie kommen zum Golfen oder zum Fischen nach Mexiko – ebenso wie Kanadier, Australier und Briten, die bei den Ankünften auf den Rängen zwei bis vier liegen.

Bekannt und beliebt sind die Whale Watching Spots auf der Halbinsel: In Guerrero Negro und in der Lagune von San Ignatio an der Pazifikküste liegen alljährlich die Kinderstuben von 1.000 Grauwalen. Buckelwale bevölkern die Südspitze der Halbinsel rund um Los Cabos. In La Paz in den ruhigeren Gewässern am Golf von Kalifornien sind Walhaie zu Hause, und im weiter nördlich gelegenen Loreto Bay National Marine Park ziehen Blauwale ihre Bahnen, die größten Tiere der Welt.

„Baja California Sur ist eine Multidestination“, frohlockt Jesus Ordonez, Generaldirektor der regionalen Tourismusorganisation. Das Kolonialerbe von Loreto und San Jose, der traumhafte Balandra-Strand nördlich von La Paz und die 7.500 Jahre alten Höhlenmalereien in Mulege stehen auf der einen, Los Cabos mit seinem touristischen Flair auf der anderen Seite.

„Wir sind keine Massendestination und wollen dies auch gar nicht werden. Wir werden auch nicht mit der Halbinsel Yucatan konkurrieren“, löst sich Esponda von einer Minderheit an Springbreak-Touristen, die saisonal in Cabo San Lucas zu finden sind.

Ziel sei es, nicht die billigsten Preise zu bieten, aber erschwinglich zu bleiben, so der Tourismuswerber weiter. In jedem Fall will man die Besucherzahlen aus Deutschland erhöhen – zur Hauptsaison von November bis März, aber auch abseits der Stoßzeiten.

Thorsten Keller

Mexiko will weiterwachsen
Das Mexikanische Fremdenverkehrsamt hat sich zum Ziel gesetzt, Deutschland bis 2021 zu einem der Top-Märkte auszubauen. Im Jahr 2016 kamen 230.000 Besucher aus der Bundesrepublik, 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Bis Ende dieses Jahres werden 260.000 deutsche Reisende erwartet. Auch CEO Lourdes Berho baut auf deutsche Gäste. Der Fokus des Tourist Boards liege auf personalisierten Kampagnen mit Veranstaltern wie Thomas Cook, TUI, DER Touristik, dem Ausbau der Direktflüge und der touristischen Programme.

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