Kreuzfahrten

Flusskreuzfahrten: Kostendruck sorgt für Preiserhöhungen

Auch Phoenix Reisen – im Bild das Flussschiff Alina – erhöht für 2023 die Preise. Foto. Phoenix Reisen

Auch Phoenix Reisen – im Bild das Flussschiff Alina – erhöht für 2023 die Preise. Foto. Phoenix Reisen

Die Anbieter von Flusskreuzfahrten erhöhen teilweise die Preise. Grund sind die gestiegenen Kosten – nicht nur für Treibstoff. 

Auf die insgesamt höheren Betriebskosten reagieren die Reedereien und Flusskreuzfahrtveranstalter bis dato sehr unterschiedlich. Nicko Cruises etwa erhebt in der laufenden Saison keinen Treibstoffzuschlag, preist diesen aber für nächstes Jahr ein. Im jetzt erscheinenden Katalog 2023 steigen die Preise im Schnitt um sieben Prozent. Geschäftsführer Guido Laukamp erklärt diesen Schritt auch mit den gestiegenen Lebensmittelpreisen für die Bordgastronomie und höheren Crew-Kosten durch die Anhebung des Mindestlohns.

Preissteigerungen unumgänglich

Auch Phoenix Reisen kommt nicht umhin, die Tarife 2023 anzuheben. „Es geht gar nicht anders“, sagt Geschäftsführer Benjamin Krumpen gegenüber toutistik aktuell und verweist neben den eingangs erwähnten Zusatzkosten auch die immens gestiegenen Prämien für die Insolvenzversicherung.

Die österreichische Reederei Lüftner Cruises und ihr deutscher Veranstalter Amadeus Flusskreuzfahrten planen indes keine Preiserhöhungen. Laut Reederei-Sprecherin Anna Lüftner bleiben die Tarife für 2023 „unverändert“.

Anbieter Arosa hatte bereits im April verkündet, zumindest in der Saison 2022 keine Erhöhung der Reisepreise vorzunehmen. Stattdessen warb CEO Jörg Eichler mit einem Preisversprechen: Die Kunden hätten „vertrauensvoll ihren wohlverdienten Urlaub gebucht“, daher habe man sich entschieden, die gestiegenen Preise für Treibstoffe nicht auf die Kunden umzulegen und die Reisepreise in der gesamten Saison zu halten.

Anders verhält sich 1A Vista Reisen: Die Kölner erheben aktuell einen Treibstoffzuschlag von vier Euro pro Nacht an Bord. Damit gebe man „lediglich einen geringen Anteil der stark erhöhten Kosten weiter“, so das Unternehmen. Dieser macht bei einer siebentägigen Kreuzfahrt demnach 28 Euro aus und dürfte somit nicht buchungsentscheidend sein.

Plantours: Provision auf Treibstoffzuschlag

Diese Erfahrung hat jedenfalls Kreuzfahrtveranstalter Plantours gemacht. Die Bremer erheben bereits seit April fünf Euro pro Nacht bei Flussreisen und elf Euro bei Hochseekreuzfahrten. Bestehende Buchungen wurden entsprechend nachbelastet, Kritik von Kundenseite habe es dennoch nur vereinzelt gegeben. Lediglich ein Handvoll gebuchter Gäste hätten kein Verständnis für die nachträgliche Preisanpassung gezeigt, heißt es von Unternehmensseite.

Die Differenz zum ursprünglichen Reisepreis wurde für Vertriebspartner übrigens verprovisioniert, und zwar mit fünf Prozent.

Christofer Knaak
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