Reisevertrieb

QTA-Tagung: Wieder Kritik an Veranstaltern

Auf der Tagungsbühne: Die Kooperationsgeschäftsführer von Mein Reisespezialist, RTK, TVG, Reiseland, Schmetterling, TUI Travel Star und Neckermann Reisen Partner im Gespräch. Groß im Bild: TVG-Chefin Birgit Aust

Auf der Tagungsbühne: Die Kooperationsgeschäftsführer von Mein Reisespezialist, RTK, TVG, Reiseland, Schmetterling, TUI Travel Star und Neckermann Reisen Partner im Gespräch. Groß im Bild: TVG-Chefin Birgit Aust. Foto: ah

Auf der Tagungsbühne: Die Kooperationsgeschäftsführer von Mein Reisespezialist, RTK, TVG, Reiseland, Schmetterling, TUI Travel Star und Neckermann Reisen Partner im Gespräch. Groß im Bild: TVG-Chefin Birgit Aust

Auf der Tagungsbühne: Die Kooperationsgeschäftsführer von Mein Reisespezialist, RTK, TVG, Reiseland, Schmetterling, TUI Travel Star und Neckermann Reisen Partner im Gespräch. Groß im Bild: TVG-Chefin Birgit Aust. Foto: ah

Nicht nur das Service-Entgelt stand im Fokus der diesjährigen QTA-Jahrestagung in Belek. Das Entgelt soll mit dem neuen Produkt Quality Plus in den Reisebüros salonfähig gemacht werden (Details dazu finden Sie hier). Auch die Türkei und vor allem die Veranstalter wurden auf der Jahrestagung thematisiert. QTA-Sprecher Thomas Bösl war bezüglich der Destination voll des Lobes: „Ich reise seit 30 Jahren in dieses Land. Was die Türkei bezüglich der touristischen Infrastruktur geschaffen hat, sucht seinesgleichen.“

Das Urlaubsland hat sich mittlerweile von der Krise erholt. Bei der Reisebüro-Allianz liegt die Türkei im laufenden Geschäftsjahr mit 80 Prozent im Umsatzplus. Laut Bösl sind für Reisebüros Destinationen der „Lieblingsonkel“ während die Veranstalter eher als "Schwiegermutter“ angesehen würden. Er sparte auch nicht mit Kritik: Mancher Veranstalter habe sich im Krisenjahr 2016/2017 zu schnell aus dem Türkei-Geschäft zurückgezogen. Werbe-Etats wurden gekürzt, andere Destinationen hingegen gefördert. So etwas darf laut Bösl nicht wieder geschehen: „Das Destinationsschaukeln fördert nicht das gegenseitige Vertrauen.“

Bösl hatte bereits Ende Januar die Veranstalter harsch kritisiert. Gründe dafür waren zu niedrige Provisionen, die wachsende Mehrarbeit am Counter und sinkende Margen. Auf der Tagung zog der QTA-Sprecher Bilanz: „Dafür habe ich von den Veranstaltern wenig Applaus erhalten. Aber ich würde jederzeit die Kritik so wiederholen.“

Die aktuellen Provisionsverhandlungen laufen laut Bösl „freundschaftlich und konstruktiv“. Trotz der Kritik erinnerte Bösl daran, dass Vertrieb und Veranstalter eine Symbiose bilden. Doch man habe zusammen immer noch nicht die richtigen Antworten auf drängende Probleme gefunden: die zunehmende Digitalisierung, der Mangel an Nachwuchskräften und das verstärkte Auftreten von Branchenfremden am Markt.

Die Veranstalter bleiben im Blick der QTA: Deshalb wird die Reisebüro-Allianz im Herbst eine neue Umfrage unter den Reisebüros starten. Reiseverkäufer sollen die Konditionen der Veranstalter bewerten. Dazu zählen etwa die jeweilige Provision, das Weiterbildungsangebot, die Qualität des Service-Centers und die Verfügbarkeit von Produkten. Wozu die Umfrage? „Um Themen für die Zukunft anzugehen, müssen wir wissen, wo wir stehen“, meint Bösl.
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