Reisevertrieb

RTK/FTI-Skandal: Schiller und Bösl verlassen DRV

Thomas Bösl, QTA-Sprecher und RTK-Geschäftsführer, und Ralph Schiller, stellvertretender Aufsichtsratvorsitzender von FTI, legen ihre Ämter im DRV nieder

Thomas Bösl, QTA-Sprecher und RTK-Geschäftsführer, und Ralph Schiller, stellvertretender Aufsichtsratvorsitzender von FTI, legen ihre Ämter im DRV nieder. Fotos: FTI, RTK

Der Datenskandal von RTK und FTI zieht weitere Konsequenzen nach sich. Nachdem Ralph Schiller Ende Juni seinen Geschäftsführerposten beim Münchener Veranstalter FTI geräumt hatte und in den Aufsichtsrat gewechselt war, verlässt der Manager nun auch den DRV. Und auch Thomas Bösl, Sprecher der Reisebüro-Allianz QTA und Geschäftsführer der Reisebüro-Kooperation RTK, geht. 

Nachfolger für Schiller, der der Säule C des DRV-Vorstands angehörte, wird Alltours-Vertriebschef Georg Welbers. Er wird sich laut DRV bei der nächsten regulären Säulen-Versammlung, voraussichtlich zum Hauptstadtkongress in Berlin im Oktober, der Bereichswahl stellen. 

Begründung: Berufliche Veränderungen

Bösl, der bislang als kooptiertes Vorstandsmitglied des DRV fungierte, erklärt in einer Pressemitteilung den Schritt damit, sich ganz auf seine Arbeit konzentrieren zu wollen. Das erfordere seine ganze Kraft und Aufmerksamkeit. „Auch ohne DRV-Vorstandsmandat werde ich meinen Einsatz für den stationären Vertrieb weiterhin aus vollem Herzen erbringen“, schreibt er.

Ähnlich begründet Schiller die Amtsniederlegung im DRV. In einer Pressenotiz des Verbandes heißt es, Schiller habe seinen Rücktritt in Zusammenhang mit seinen beruflichen Veränderungen erklärt.  

DRV hatte lange geschwiegen

Doch so ganz freiwillig, wie dargestellt, dürfte der Abschied nicht gewesen sein. Aus Branchenkreisen ist zu vernehmen, dass im Zuge der RTK-FTI-Datenaffäre der Druck zuletzt auch auf den DRV immer größer geworden war. 

Lange hatte der Verband geschwiegen. Erst während des virtuellen Reisebüro-Tags hatte sich DRV-Präsident Norbert Fiebig öffentlich zu der Affäre geäußert. Im Sinne der Branche sei es wichtig, die Sachlage vollständig und „so schnell wie möglich“ aufzuklären, sagte er Ende Mai. Darüber hinaus sei es von elementarer Bedeutung für die gesamte Branche, verlorenes Vertrauen wieder herzustellen, mahnte er. Ein Image-Schaden insbesondere für die Reisebüros als neutrale Berater müsse vermieden werden. 

Indes geht die Aufklärung des Datenskandals weiterhin nur schleppend voran.

Ute Fiedler