Globus Serie: Steven Mathes, Inhaber der Lingenfelder Reiselounge, startet mit Sport-Fanreisen durch und generiert im Nachhinein jede Menge Umsatz. Mit dem Konzept hat der 49-Jährige die Globus-Jury überzeugt: Verdienter dritter Platz in der Kategorie „Beste Reisebüro-Aktion Offline" für den sportbegeisterten Reiseexperten. „Der Kollege hat mit- und weitergedacht und ein Konzept entwickelt, mit dem er Follow-up-Umsatz generiert. Sehr gut“, lautete das Urteil der Jury.
Die Idee entstand 2014 bei der WM in Brasilien. Foto: Lingenfelder Reiselounge
Wenn Steven Mathes in der VIP-Lounge des 1. FC Kaiserslautern steht, bleibt er selten unbeobachtet. „Das ist der vom Reisebüro mit den Fußballreisen, da buchen wir auch unseren privaten Urlaub“, raunt so manch einer und schon ist der Inhaber der Lingenfelder Reiselounge in ein Gespräch mit einem Unbekannten verwickelt.
Mathes ist bei den Fans des Zweitligisten bekannt wie ein bunter Hund. Nicht nur, weil er selbst großer Fan ist, sondern weil er seit geraumer Zeit VIP-Reisen für die Anhänger des Fußballklubs organisiert, sprich zwei Übernachtungen inklusive Frühstück in einem Vier-Sterne-Haus, VIP-Tickets für das Spiel mit besten Sitzplätzen, Catering und persönliche Betreuung durch ihn selbst. „Die Plätze sind meist in Windeseile und oft schon im Vorfeld ausgebucht. Und das Schöne dabei: Es kommen immer wieder Neukunden dazu, die danach ihren privaten Urlaub bei uns buchen“, erklärt er.
Hoher Folgeumsatz
Mit dem Konzept, das er auch auf Clubs wie Manchester City, Liverpool, Real Madrid und andere Ligen ausgeweitet hat, hat sich der 49-Jährige um den Globus Award beworben und die Jury überzeugt. Eben dieser Follow-up-Umsatz macht den Unterschied. Denn von den Fanreisen allein kann Mathes nicht leben. „Irgendwann möchte ich diese Nische als zweites Standbein etablieren“, sagt er. Noch sei das Ganze eher ein Hobby, bald schon soll es ein Geschäft sein.
Mathes kommt es vor allem auf Fairness an, sprich, er bietet seine Pakete zu vernünftigen Preisen an und erteilt lukrativen Angeboten auch mal eine Absage. „Im April kam der Geschäftsführer des 1. FCK auf mich zu und fragte mich, ob ich im Sommer eine Fanreise zum Trainingslager in den USA organisieren könne. Ich habe ihm erklärt, dass das unmöglich sei, dass es keine bezahlbaren Flüge mehr gebe und es auch bei der Beantragung der Esta Probleme geben könnte“, erzählt er. Der Manager habe sich daraufhin für die Ehrlichkeit bedankt und ihm die Aufträge für die nächsten Fan- reisen erteilt.
Touren auch zu Dart-Wettbewerben und NFL-Spielen
Doch nicht nur Fußball-Touren organisiert der Pfälzer. Auch zu Dart-Wettbewerben und zu den NFL-Footballspielen in Deutschland bringt er die Anhänger – mit durchschlagendem Erfolg. Hatte er 2022 in München 40 Pax, so waren es 2023 in Frankfurt schon mehr als doppelt so viele. Laut Dertour sei er einer der größten Abnehmer der Ticketpakete – und schon jetzt habe er mehr als 30 Anfragen für das NFL Game in Deutschland 2024 auf dem Tisch.
Auch wenn seine VIP-Sportgruppenreisen ihm mittlerweile einen sechsstelligen Umsatz bescheren, liegt der Umsatz für den privaten Urlaub der Sportreisefans weitaus höher. „Das zeigt, dass wir gute Arbeit machen.“
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