Destinationen

Griechenland: Strategien gegen den Massentourismus

Kein Plätzchen mehr frei: Insbesondere in den Sommerferien kann es schon mal eng werden an den griechischen Stränden

Kein Plätzchen mehr frei: Insbesondere in den Sommerferien kann es schon mal eng werden an den griechischen Stränden. Foto: ankarb/istockphoto

Den Aussagen der deutschen Volumenveranstalter nach steuert Griechenland wieder auf eine Rekordsaison zu. Bei Alltours beispielsweise geht man davon aus, dass die starken Ergebnisse des Vorjahres in der Saison 2023 „nochmals um 20 Prozent übertroffen“ werden.

Die Buchungsrekorde von Jahr zu Jahr lassen die Befürchtung aufkommen, dass das Reiseziel Gefahr läuft, im Massentourismus zu ersticken. Diese Gefahr haben die offiziellen Hellas-Werber erkannt. „Griechenland bemüht sich, die Urlauber auch zu weniger bekannten Inseln oder in nicht überlaufene Festlandziele zu locken“, so Nikoleta Lekanidi, Chefin der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr in Frankfurt.

Viele Geheimtipps

Zum Land gehören 3.000 Inseln, von denen über 100 bewohnt sind. Einige davon gelten unter Touristikern immer noch als Geheimtipp, darunter Hydra, Spetses, Kefalonia, Ithaka, Poros und die „Mama Mia“-Insel Skopelos.

Selbst wenn die touristische Infrastruktur – Fährverbindungen, kleine Regionalflughäfen, ausreichend Quartiere – das hergeben würde: Touristenströme umzulenken, dauert Jahre. Dimitris Fragakis, Generalsekretär der EOT, der Nationalen Tourismus-Organisation Griechenlands, führt seit seinem Antritt vor vier Jahren entsprechende Gespräche mit Veranstaltern und Leistungsträgern. Er besitzt weitere Stellschrauben, um das Geschäft zu entzerren: das Verlängern der Saison und der Wintertourismus.

Die Saisonverlängerung und die Umlenkung der Urlauberströme bezeichnet das Tourismusministerium als „Schlüsselelemente der nationalen Strategie für den griechischen Tourismus bis 2030“. Dabei arbeitet das Ministerium eng mit den einzelnen Regionen des Landes zusammen. Nur wenn die nationale Tourismusstrategie und die regionale Entwicklungspolitik Hand in Hand gehen, werden die angepeilten Ziele erreicht.

Hoffnung setzt das EOT auch auf die aktuelle Kampagne „Griechenland hat einen Winter“, die ebenfalls zur Saisonentzerrung und so zur besseren Verteilung der Urlauberströme dient. Dabei ist an eine Belebung der 24 Skigebiete des Landes und an Städtetourismus bei mildem Winterklima gedacht.

Anzeige