Mit einem Update hat sich RTK-Geschäftsführer und QTA-Sprecher Thomas Bösl an die RTK-Partner gewendet. „Die letzten Tage und Wochen haben wir Ihre Geduld sehr strapaziert“, heißt es in dem Schreiben, das touristik aktuell vorliegt. Die Nachrichten um die RTK seien nicht immer die besten gewesen. Bei einigen Partnern und in den sozialen Medien sei die Rede von „aussitzen“ und „Verschleppung“ gewesen. „Wir nehmen diese Kritik ernst und daher wollen wir Ihnen als Partner nochmals ein Update geben“, so Bösl, der unter anderem auf die Kündigungen der QTA-Rahmenvereinbarungen durch TUI, Schauinsland-Reisen und DER Touristik eingeht.
Einmal mehr verweist der RTK-Geschäftsführer darauf, dass die Kündigungen durch TUI und Schauinsland-Reisen „unwirksam“ seien und „nicht akzeptiert“ würden. Aktuell suche man ein Gespräch auf Augenhöhe, um gemeinsam eine Lösung zu finden. „Besonders wichtig ist uns dabei die Diskussion fair zu führen und die Interessen unserer Reisebüro-Partner zu vertreten“, schreibt Bösl, der um Zeit für Gespräche und Verhandlungen bittet, zum Beispiel mit DER Touristik.
Gespräche mit DER Touristik geplant
Laut Thomas Bösl hat der QTA-Vertrag mit DER Touristik ein Ablaufdatum zu Ende Oktober. Nun wolle er Gespräche führen, „so dass wir auch hier wieder für das kommende Geschäftsjahr verlässliche Provisionen und Zusatz-Incentives für Sie fixieren können“.
Ob DER Touristik unter den gegebenen Umständen zu einer Weiterführung der Vereinbarungen bereit ist, ist unklar. Zu Anfragen von touristik aktuell wollte sich das Unternehmen nicht äußern.
Laut Bösl sind Einzelagenturverträge von den kommunizierten Kündigungen nicht betroffen. „Sofern keine separaten Konditionen für 2023/2024 fixiert werden können, gelten die regulären Einzelprovisionsmodelle, die derzeit noch nicht veröffentlicht sind“, schreibt der Touristik-Manager.
Überprüfung durch CMS noch nicht abgeschlossen
Viel Neues zum aktuellen Stand der Untersuchung durch die Kanzlei CMS Hasche Siegle kann Bösl nicht berichten. Die Prüfungen seien weiter fortgeschritten, aber noch nicht endgültig abgeschlossen, „da Vorgänge und Abläufe zu untersuchen sind, die sich über mehrere Jahre hinweg entwickelt haben“.
Bestätigt haben sich jedoch laut Bösl die dargestellten Informationen zu den Datenlieferungen an FTI. Weitergegeben wurden laut dem RTK-Geschäftsführer Daten von vier verschiedenen Statistiktypen: Statistiken zu ausgewählten Reisezielen, zu Hotels und zu Reisebüro-Kooperationspartnern. „Diese drei Arten enthielten keine Daten über Reisebüros“, erläutert Bösl.
Ein vierter Berichtstyp hingegen habe bei Reisebüros mit einer aktiven FTI-Agentur regelmäßig Umsatzdaten für ausgewählte Reiseziele enthalten, die bei bestimmten Veranstaltern gebucht worden seien. In diesem Zusammenhang seien auch die „Turboprovisionsprogramme“ für die RTK-Reisebüros sowie das Fairness Programm (Provisionen auf den Mehrumsatz) analysiert worden. „Alle Daten basierten auf bereits getätigten Buchungen. Es gab also aus unserer Sicht keinen Steuerungseffekt beziehungsweise Steuerungsmöglichkeit“, erläutert Bösl. Er verweist darauf, dass alle RTK- Partner selbst entschieden haben, ob sie die Turboprovisionen und Fairness-Vereinbarungen unterzeichnen und von dem vereinbarten finanziellen Vorteil partizipieren wollten.
Bösl: Keine Kundendaten verarbeitet
Bösl betont einmal mehr, dass keine Kundendaten für die Reports verarbeitet oder an FTI weitergeleitet worden seien. RTK habe die Daten weder verkauft noch andere Gegenleistungen für die Berichte erhalten.
Desweiteren warnte der RTK-Geschäftsführer erneut vor einer Verschiebung der Kräfte zwischen Vertrieb und Veranstalter. „Daher bitten wir Sie weiterhin um Ihr Vertrauen. (…) So wie Sie uns als verlässlichen Partner kennen, so wollen wir auch weiter für Sie da sein, das Vertrauen zurückgewinnen und positiv nach vorne schauen.“
Für Partnerbüros habe man ein eigenes E-Mail-Postfach eingerichtet, das unter fragen(at)rtk-deutschland.de für „weitere Auskünfte“ zur Verfügung steht. Eine Kommunikation finde zudem über das Extranet oder persönlich statt.
Wie Schauinsland-Reisen die zögerliche Aufklärung der Datenaffäre von RTK und FTI beurteilt und welche offenen Fragen es weiter gibt, erläutert SLR-Vertriebsleiter Detlef Schroer in einem ausführlichen Interview mit touristik aktuell, das in der kommenden Ausgabe ab Montag erscheint.