Eine weitreichende Sanierung des maroden Streckennetzes hat die Deutsche Bahn für die nächsten Jahre in Planung. Das bedeutet nervenzehrende Zeiten für Bahnfahrer, wofür demnächst ein weiteres Großprojekt einen Vorgeschmack liefern dürfte: Rund um die Dauerbaustelle Stuttgart 21 – die ohnehin schon für viel Chaos sorgt – soll der Zugverkehr digitalisiert werden. Das bedeutet: massive Einschränkungen durch Streckensperrungen im Raum Stuttgart, wovon auch der Fernverkehr und der Stuttgarter Flughafen betroffen sein wird.
Wie die Bahn kürzlich mitgeteilt hat, sind für das bundesweite Pilotprojekt „Digitaler Knoten Stuttgart“ (DKS) ab 21. April 2023 umfangreiche Kabeltiefbauarbeiten nötig. Deshalb müssen im Bereich Bad Cannstatt/Waiblingen bis Ende Juli und im zweiten Halbjahr im Bereich Vaihingen, Flughafen und Böblingen phasenweise Gleise und Strecken gesperrt werden. Betroffen seien Fern- und Regionalzüge sowie S-Bahnen und der Güterverkehr.
Stuttgart 21 wird digitalisiert
Von der ersten Bauphase im Frühjahr sind laut DB vor allem die Remsbahn und die Murrbahn sowie der Bahnverkehr von und nach Tübingen und Ulm betroffen. Die geplanten Streckensperrungen unter anderem für den Flughafen seien derzeit noch in der finalen Planung.
Im Zuge des DKS-Projektes werden sämtliche Strecken von Stuttgart 21 sowie große Teile des S-Bahn-Netzes der Region Stuttgart mit dem Leit- und Sicherungssystem ETCS, digitalen Stellwerken und automatisiertem Zugbetrieb ausgestattet. Das Problem dabei: Zur Inbetriebnahme des Digitalknotens werden noch nicht alle Schienenfahrzeuge, etwa im Güterverkehr, digital ausgerüstet sein, sodass weiterhin Signale erforderlich sind. Diese Doppelausrüstung führt laut Bahn zu einem „enormen Mehraufwand bei der Verkabelung“.
