Verkehr

DB: Bahncards weiterhin in Reisebüros erhältlich

Die Bahncard wird digital, soll aber weiterhin im stationären Vertrieb erhältlich sein. Foto: rie

Die Bahncard wird digital, soll aber weiterhin im stationären Vertrieb erhältlich sein. Foto: rie

Im Sommer stellt die Deutsche Bahn ihren Bahncard-Vertrieb um: Die Rabattkarte in den Varianten Bahncard 25 und 50 ist ab 9. Juni 2024 nicht mehr in der Plastikversion erhältlich, sondern nur noch digital in der App DB Navigator. Dafür müssen Kunden ein Konto mit einer gültigen E-Mail-Adresse anlegen.

Können Bahncards dann überhaupt noch im personenbedienten Vertrieb etwa über Reisebüros an den Kunden gebracht werden? Nach Auskunft der Bahn schon: „Auch weiterhin können alle Reisezentren und DB-Agenturen Bahncards 25 und 50 verkaufen“, versichert eine Bahn-Sprecherin auf Anfrage von touristik aktuell. Erst kürzlich seien die Agenturpartner über Änderungen im Zusammenhang mit der digitalen Bahncard und das Handling informiert worden.

Reiseberater legen Kundenkonto an

Konkret funktioniert das so: Für den Verkauf der Digital-Bahncard wird das erforderliche Konto nicht vom Kunden selbst, sondern vom Reisezentrum beziehungsweise der Agentur angelegt. Auch erhalten die Käufer weiterhin eine vorläufige Bahncard, die bei unmittelbarem Reiseantritt als Nachweis im Zug genutzt werden kann.

Dennoch könnte die Digitalisierung Kunden abschrecken und somit den Verkauf von Bahncards schmälern. Verbraucherschützer kritisieren zum Beispiel, dass viele Menschen nicht bereit seien, persönliche Daten wie ihre E-Mail-Adresse preiszugeben. Außerdem seien nicht online-affine Bahnfahrer oder solche ohne Smartphone beim neuen Bahncard-Angebot wie auch bei anderen digitalen Produkten der DB außen vor, wie von diversen Reisebüros in der Vergangenheit immer wieder moniert wurde.

Dies ist für Vertriebspartner auch deshalb ärgerlich, weil das Produkt durchaus umsatzträchtig ist. So waren laut Deutscher Bahn im Jahr 2022 über 5,1 Millionen Bahncard-Nutzer registriert. 60 Prozent der Bahnfahrenden nutzten die Karte aber schon jetzt in digitaler Form, so der Konzern.

 
Thomas Riebesehl